Nach der Segnung und Sendung führte der ordinierte Pfarrer den Gottesdienst weiter. Seine Jahreslosung 2018: „Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst.“ (Offenbarung 21,6).
Benjamin Graf stammt aus Kriftel, dem „Obstgarten des Vordertaunus“, wie er seine Heimat nennt. Kirchlich stammt er aus einem katholischen Elternhaus, mit neun Jahren war er bereits Messdiener. In der Grundschule kam ihm erstmals der Gedanke, Pfarrer zu werden. In der Mittelstufe entfernte er sich wieder etwas von Religion und Kirche, bis ihn während der elften Klasse eine Reise nach Louisiana in die USA führte. Bei einer Silvesterparty in einer Kirche beeindruckten ihn die pathetisch-charismatischen, eindringlich-durchbohrenden Worten des Jugendpastors. Dessen Aufruf zu Mitternacht, ein neues Leben mit Gott zu beginnen, brachte ihn zurück zu seiner ursprünglichen Passion.
Gemeinde kennen lernen
In einer freikirchlichen Gemeinde in Wiesbaden (CZW) verbrachte er seine nächsten geistlichen Jahre, dort erfuhr er sehr förderliche und herausfordernde Leitung durch verschiedene Mentoren. Stationen im Leben des 1984 geborenen Benjamin Graf waren der Zivildienst an einer Gehörlosen und Blindenschule in As-Salt, Jordanien. Dem Auslandsaufenthalt folgte das Studium in Tübingen, Vikariat 2015 bis 2017 in Dodenau/Reddighausen und Wiesbaden-Bierstadt sowie das Spezialvikariat.
Momentan bekleidet Pfarrer Benjamin Graf eine von 1,5 Stellen in Nieder-Roden. Unterstützt wird er dabei in den nächsten Monate durch Pfarrer Ralf Feilen. Nun beginnt die Einarbeitung mit den Amtsantrittsgespräche und dem Kennenlernen der Gemeinde. Danach folgen Aufgaben wie Gottesdienste, Jugend- und Seniorenarbeit, Besuche zu Ehe- und Geburtstagsjubiläen sowie Krankenbesuche. Im Februar wird mit dem neuen Kirchenvorstand (die Amtszeit von Bernhard Rücker endete am 31. Dezember) eine Auszeit genommen, um die vergangenen Jahre zu reflektieren und eine Vision für die Zukunft der Gemeinde zu entwickeln.