Die Ansprache macht’s Betreuungsassistenten für Demenzerkrankte ausgebildet

Petra Beck (links), Lehrkraft der Johanniter-Altenpflegeschule, und die neu ausgebildeten Betreuungsassistenten freuen sich nach der bestandenen Prüfung. Foto: p

Rodgau (red) – Während eines achtwöchigen Kurses wurden in der Johanniter-Altenpflegeschule in Rodgau zwölf Betreuungsassistenten nach § 87b Abs. 3 SGB XI ausgebildet. Alle Teilnehmer haben nach ihrer Qualifizierung die Prüfung bestanden. Jetzt freuen sie sich auf ihr neues Aufgabengebiet, kognitiv veränderte Menschen professionell und kompetent unterstützen.

Gemäß dem Motto von Ursula Lehr „Es kommt nicht darauf an, wie alt man wird, sondern wie man alt wird“, wurden die Teilnehmer besonders sensibel von den Lehrkräften auf ihr neues Aufgabengebiet vorbereitet und unterrichtet. Sie lernten unter anderen, wie sie am besten mit betreuungsbedürftigen Menschen kommunizieren und interagieren können. Sie arbeiteten gemeinsam vielfältige aktivierende und abwechslungsreiche Beschäftigungs- und Freizeitangebote für Demenzerkrankte aus. Immer unter Berücksichtigung der Biographieorientierung, kultureller Hintergründe und religionsübergreifende Aspekte.

Der Lehrgang, so die Johanniter Unfallhilfe , stellt keine Berufsausbildung dar, ist aber die Voraussetzung für die Betreuung dementiell erkrankter Menschen in ambulanten oder stationären Pflegeeinrichtungen.

Ganz bewusste Entscheidung

Während eines 80-stündigen Praktikums in einer stationären Einrichtung konnten sie ihr Wissen vertiefen und praktische Erfahrung sammeln. Erfreulich ist, dass in diesem Kurs auch vier Männer ausgebildet wurden. Sie haben sich ganz bewusst für diesen beruflichen Lebensweg entschieden.

Einer davon ist Sven Gehrke. Der 31-Jährige leidet von Geburt an Hemiparese (halbseitige Lähmung). Nach seiner Ausbildung zum Bürogehilfen hat er festgestellt, dass er viel lieber mit Menschen als arbeiten möchten, als nur einen „trockenen Bürojob“ auszuüben. Er orientierte sich neu und sah in der Pflege eine neue Herausforderung. Nach einigen Absagen gab ihm das Pflegehaus Cura in Seligenstadt eine Chance. Er absolvierte ein Vorpraktikum im Bereich der Demenzbetreuung. Das war genau das richtige für ihn. Mit seiner ruhigen, besonnen Art kam er bei den Bewohnern sowie den Kollegen im Team gleichermaßen gut an. Jetzt freut er sich doppelt, denn nach der bestandenen Prüfung zum Betreuungsassistenten unterschrieb er zwei Tage später seinen Arbeitsvertrag im Haus Cura.