Geschwister-Scholl-Schülerinnen belegen erste Plätze bei „Schüler experimentieren“ Wo fühlen sich Staubmäuse heimisch?

Spaß an Naturwissenschaften, Neugier und Forschergeist haben Jugendliche der Geschwister-Scholl-Schule inspiriert. Foto: Karin Klemt

Hainhausen – Mit einer eindrucksvollen Studie über das Wachstumsverhalten der mexikanischen Feuerbohne hat Jasmin Barzaga May von der Geschwister-Scholl-Schule (GSS) am Wochenende den Regionalwettbewerb „Schüler experimentieren“ gewonnen. Zwei weitere Projekte der Hainhäuser Gesamtschule eroberten nach Angaben der Projektleiterin Janine Weilbächer jeweils einen zweiten Platz.

Die drei Online-Präsentationen, mit denen die GSS am Samstag an den spektakulären Premiere-Erfolg vom vergangenen Jahr angeknüpft hat, waren für die insgesamt sechs jungen Forscherinnen laut Weilbächer der Schlusspunkt nach monatelanger Arbeit. Sehr bald nach den Sommerferien seien die Schülerinnen im vergangenen Herbst in ihre Versuche eingestiegen. „Die Mädels haben 1a durchgehalten und sich eingebracht“, lobt die Lehrerin im Gespräch mit unserer Zeitung. Unter den Bedingungen der Pandemie sei dieser Eifer kaum hoch genug einzuschätzen. Sicherlich, meint Weilbächer, habe Corona auch den Forschergeist befördert: „Es ist eine Chance, aktiv zu sein und mal wieder nach vorne zu schauen.“

Schon beim Abstecken der Experimentierfelder fallen persönliche Interessen und Alltagsbezüge ins Gewicht. So hat Sophia Preis (13), Kira Hennig (13) und Anna Emmert (12) interessiert, wie Pferde die Welt sehen. Das Ergebnis bestätigt die Wissenschaft: Im Vergleich mit Menschen erkennen Pferde – übrigens auch Hunde – nur ein deutlich eingeschränktes Farbspektrum.

Forscher-Erfahrung im Rampenlicht brachte Kira Hennig in das Trio ein: Schon im vergangenen Jahr hatte sie bei „Schüler experimentieren“, der Liga für die Zwölf- bis 14-Jährigen im Bundeswettbewerb „Jugend forscht“, mit einem Regionalsieg geglänzt – zusammen mit Rebecca Diegel und Charlotte Schmitt, die ihr Thema diesmal zu zweit aus dem täglichen Leben griffen: Wie müssen Oberflächen beschaffen sein, damit auf ihnen möglichst wenig Staub haften bleibt? Solche Risiken hatte Jasmin Barzaga May (14) zwar nicht zu fürchten, gediehen ihre Pflanzen doch unter Laborbedingungen. Allein der Umfang der dokumentierten Ergebnisse weist ihre Beobachtung der mexikanischen Feuerbohne allerdings als Fleißarbeit aus: Wie wurzeln die Pflänzchen, wenn man sie in der Keimphase umdreht? Wie wachsen sie in Sonne und Schatten, wie reagieren sie auf plötzlichen Licht-Entzug, wie wirken dosierte Sonnen-Reize mit selbst gemachten Papp-Mäntelchen? Was bewirkt der Standort und was die Breite, die das Böhnchen im transparenten Plastikrohr zum Wachsen zur Verfügung hat?

Gestellt und beantwortet hat die Jung-Forscherin all diese und noch viele andere Fragen nach einer Idee aus dem Biologie-Unterricht. Marius Müller, der sich mit Kollegin Weilbächer die Leitung der schuleigenen Forscher-AG teilt, nimmt das Engagement der Jugendlichen auch als Qualitätsmerkmal des naturwissenschaftlichen Angebots an der Gesamtschule wahr. Zusätzlich vergab die Jury aus Wirtschaftsvertretern und Pädagogen 2021 den Schulpreis der hessischen Sponsoren für engagierte Aufbauarbeit an die GSS. Für die neue Regionalsiegerin geht es jetzt beim Landeswettbewerb am 4. April um die Teilnahme am Bundesentscheid im Mai in Berlin. Die Konkurrenz ist beachtlich: Insgesamt traten bei „Jugend forscht“ in allen Altersstufen zuletzt rund 12 000 Nachwuchs-Wissenschaftler aus 1 600 deutschen Schulen an.
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