VHS: Trio erarbeitet Herbstprogramm In netter Runde lernen

Die drei von der VHS (von links): Nadja Franz, Imme Buchta und Eva Törl. Bild: weil

Rodgau – Socken stricken, Yoga, mediterranes Fingerfood-Buffet, Spanisch für die Reise, Fit am Android-Smartphone: Dies alles sind Themen, mit denen sich die Kundschaft der Volkshochschule (VHS) Rodgau beschäftigen kann. Die Besucherinnen und Besucher von mehrwöchigen Kursen, Einzelveranstaltungen und Exkursionen lernen Neues kennen oder entdecken Altes wieder – im Idealfall in netter Runde.

Im Moment ist gerade das Programm für’s Herbstsemester im Entstehen, das am 1. September beginnt: Dabei reichen die Dozentinnen und Dozenten Themen ein, die sie gerne anbieten wollen. Drei Damen sind für die gesamte Organisation verantwortlich. Doch auch, wenn sie immer auf der Suche nach originellen Angeboten sind, dürfen die Themen „nicht zu kreativ, zu esoterisch oder zu abgedreht sein“, wie Imme Buchta erläutert.

Darüber hinaus stehen Wissensvermittlung und Bildungscharakter im Zentrum und nicht nur der Spaß an einer Sache – wobei die Veranstaltungen durchaus Freude bereiten dürfen, wie die Verwaltungsmitarbeiterin sagt.

Mit ihren Kolleginnen Nadja Franz und Eva Törl bastelt sie regelmäßig am Programmheft und plant etwa 350 Kurse im Jahr. Circa 85 Honorarkräfte stehen annähernd 3 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern jährlich gegenüber. Wie die Damen festgestellt haben, werden die Nutzer jünger: Inzwischen liegt die größte Gruppe zwischen 25 und 65 Jahren.

Deswegen freuen sie sich, wenn eine junge Dozentin Bauchtanz anbietet oder wenn floraler Haarschmuck für den Junggesellinnen-Abschied gestaltet wird. Ob sich genügend Teilnehmer finden, damit ein Kurs zustande kommt, hängt nicht immer vom Inhalt ab. Oft spielt die Tageszeit eine Rolle: Abends finden sich mehr Berufstätige ein, während der Vormittag eher Rentnern oder Müttern vorbehalten ist.

„Manchmal werden wir positiv von der Nachfrage überrascht“, erzählt Imme Buchta. Wenn ein Angebot nicht gut ankommt, raten die drei Damen den Dozenten häufig, es eventuell mit einer veränderten Uhrzeit zu versuchen.

Klassiker im Programm und damit Selbstläufer sind Sport und Sprachen, Yoga, Nähkurse und die beliebten Exkursionen mit Silke Ott. „Die laufen zum Teil seit Jahrzehnten“, sagt Nadja Franz. Oft bleibt auch der Teilnehmerstamm gleich, wissen die Beraterinnen. Besonders schön finden sie, dass es etwa bei den Sprachkursen zu generationsübergreifenden Begegnungen von Menschen aus allen Gesellschaftsschichten kommt: eine Besonderheit der Volkshochschule.

Die günstigen Preise der Bildungsangebote ermöglichen es der Kundschaft nach Auffassung von Imme Buchta „mal etwas Neues auszuprobieren“. Ein großes Risiko gehen die Nutzer dabei nicht ein, wenn sie beispielsweise mal eine neue Sportart belegen: Denn bei Kursen mit mehr als acht Terminen kann ein kostenfreier Schnupperbesuch angeboten werden.

Da die VHS Rodgau über kein eigenes Gebäude verfügt und immer nur Untermieterin ist, steht keine beliebige Anzahl von Räumen zur Verfügung. Es muss also immer geprüft werden, ob es freie Kontingente in allen Bürgerhäusern, im Sozialzentrum, in der Georg-Büchner-Schule oder im Familienzentrum gibt. „An manchen Tagen ist wegen der Belegung durch Vereine und durch andere Veranstaltungen nichts zu finden“, weiß Eva Törl.

Die VHS-Programmgestalterinnen organisieren auch sogenannte Bedarfsprojekte wie „Mama lernt Deutsch“, das an die Kita Seestraße angegliedert ist und bereits im zweiten Jahr vom Regierungspräsidium Darmstadt gefördert wird. Ukrainische Crashkurse und Deutschkurse für Flüchtlinge zählen ebenfalls zu den Angeboten, mit denen auf eine besondere Nachfrage reagiert wurde.

Neue Dozentinnen und Dozenten sind übrigens immer gefragt in Rodgau: Denn mit neuen Leuten kommen auch neue Inhalte ins Programm. Außerdem haben sich wegen der Pandemie einige der Lehrenden zurückgezogen. Wer also Interesse hat, andere für seine Lieblingsthemen zu begeistern und sein Wissen weiterzugeben, meldet sich bei der VHS Rodgau.

Von Simone Weil