Setter- und Pointer-Freunde Rhein-Main trainieren Hunde gegen Gift- und andere Köder „Nichts aufnehmen – spuck’s aus!“

Während die Hundebesitzer über den Ablauf des Kurses „Nix aufnehmen – spuck’s aus!“ informiert werden, warten ihre Hunde. Foto: p

Rodgau (red) – Einem immer wieder kehrenden Phänomen, dass Hundehasser Giftköder oder mit Rasierklingen gespickte Wurst auslegen, will der Jagdhundeverein „Setter- und Pointer-Freunde Rhein-Main“ vorbeugen. Er bietet für alle Hunde einen Kurs „Nichts aufnehmen - spuck’s aus!“-Kurse gegen Giftköder an.

Diese Köder sind gefährlich und schlimm, für Tiere. Insbesondere für Hunde sind sie immer wieder lebensbedrohend bis tödlich. Es kommt sogar mitunter vor, dass Menschen - meist Kinder – in Mitleidenschaft gezogen werden.

Man hat den Eindruck, das Problem wird täglich mehr ein deutschlandweit flächendeckendes. Entsprechende Meldungen und Warnungen kamen dieser Tage hier in der südhessischen Region etwa aus Obertshausen, Rodgau und Rödermark. Von ausgelegten Giftködern ist die Rede sowie von Ködern, gespickt zum Beispiel mit Nägeln oder Rasierklingen. Tätern ist nur schwer beizukommen. „Und die Polizei ist nicht wirklich so richtig interessiert an sowas“, sagte uns eine Betroffene eines solchen Anschlags, die dabei mit der Polizei zu tun hatte, „die hat andere Probleme!“ Dabei waren in Nordbaden mehrere Hunde zu Tode gekommen.

Dagegen unternehmen die „Setter- und Pointer-Freunde Rhein-Main“ etwas. Der seit 1997 eingetragene und als gemeinnützig anerkannte Verein, der sich in erster Linie im Großraum Rodgau/Rödermark und Umgebung nicht nur um diese wundervollen englischen Vorstehhunde kümmert, sondern ganz allgemein um Jagdhunde und Jagdhundmischlinge in Liebhaberhand, ist jedenfalls alarmiert ob der steigenden Zahlen solcher Angriffe aufs Leben der Vierbeiner.

Wie nun kann man seine Hunde gegen Giftköder schützen? In entsprechenden Diskussionen kommen Ideen von „Maulkorb“ bis „woanders hingehen“ zur Sprache. Beides sind jedoch höchstens zweitbeste Lösungen, zumal Gebiete, die noch keine Giftköder-Problematik haben, immer weniger werden. Am besten, Hunde nehmen draußen nichts auf - und wenn doch mal, sollten sie es ohne Schwierigkeiten wieder aus- und hergeben. Das muss natürlich gelernt und geübt werden! Das Thema ist nunmehr so präsent geworden, dass dazu die ersten Bücher erscheinen. Aber wie das mit Büchern so ist: Die Theorie kann grau sein. Und anfänglicher Elan beim „Ich bringe das meinem Hund selbst und alleine bei!“ erlahmt oft schnell.

Da braucht es die Praxis, die kompetente Anleitung, den fachlichen Beistand, die Gruppe, den gewissen Druck der regelmäßigen Termine, damit sich auch die Freude am gemeinsamen Lernen sowie das unbedingt erforderliche Dranbleiben und Durchhalten einstellen. Bei dem Verein werden deshalb regelmäßig Kurse angeboten und absolviert, derzeit vor allem zum Thema „Giftköder etc.“. Im Moment läuft gerade wieder – für Vereinsmitglieder vergünstigt – der Kurs „Nichts aufnehmen – spuck’s aus!“. Geübt wird an verschiedenen Orten – Dietzenbach, Obertshausen, Rodgau, Rödermark.

Die Vereinsvorsitzende, Ute Frank, zertifizierte Hundetrainerin IHK/BHV, mit dreißigjähriger Berufserfahrung und spezialisiert auf Jagdhunde in Liebhaberhand, führt auch Kurse mit Personen und ihren Hunden (auch Nicht-Jagdhunde) durch, die keine Vereinsmitglieder sind. Info: info[at]setter-pointer-rheinmain[dot]de, Telefon 0177 7032900 (Ute Frank).