Abfüllwerk Nieder-Roden investiert erneut in die Nachhaltigkeit Pepsi am laufenden Band

Hier kommen die folierten Sechserpacks gerade aus dem Schrumpftunnel. Werksleiter René Plößer lobt die Investitionen in die Nachhaltigkeit.

Nieder-Roden – Der Getränkehersteller Pepsico setzt seine Nachhaltigkeitsoffensive fort. Erst vergangenes Jahr hatte die Firma als erstes Getränkeunternehmen in Deutschland die Flaschenherstellung auf zu 100 Prozent recyceltes Plastik (rPET) umgestellt. Jetzt folgt die Folienverpackung der Sechserpacks 1,5-Liter-Flaschen.

Zusammen mit dem Grünen Punkt Deutschland ist in einem Pilotprojekt eine Schrumpffolie entstanden, die zu 50 Prozent aus wiederverwertetem Alt-Kunstsoff besteht. Zehn Prozent davon kommen aus Abfällen im Gelben Sack, 40 Prozent sind Abfälle der Industrie.

Bisher bestand diese Gebindefolie lediglich zu 30 Prozent aus aufbereitetem Material. Pepsico hatte in Deutschland sieben Millionen Euro in die Umstellung der Flaschen investiert und spart seither 15 000 Tonnen Neuplastik pro Jahr ein. Das entspricht einer Menge von etwa 12,42 Millionen Lego-Steinen und einem CO2-Äquivalent von 28 500 Tonnen. Das ist die Menge, die 6 200 Autos in einem Jahr ausstoßen. Wie groß die Einsparung nach Nutzung der neuen Umverpackung sein wird, ist bisher nicht bekannt. Pepsico liegen nach Informationen der Unternehmenspressestelle dazu keine Berechnungen vor.

„Früher waren aus Kunststoffabfällen nur relativ rustikale Waren herstellbar. Zum Beispiel der klassische schwarze Eimer für den Bau“, erläutert der Nieder-Röder Werksleiter René Plößer (49). Technischer Fortschritt erlaube es nun allerdings, auch sensiblere Produkte aus aufbereitetem Plastik zu produzieren. Die neuen Flaschen seien lediglich leicht dunkler als die früheren. Sonst ergäben sich für den Kunden keinerlei Veränderungen. Dasselbe gelte für die neue Folie. Testläufe im Abfüllwerk in Nieder-Roden hätten ergeben: „Die Stabilität für den Transport stimmt und die Optik ist auch einwandfrei.“ Plößer sagt, die Tests seien nun weitgehend abgeschlossen. Nun müsse es noch um die Frage gehen, wie Kunden das Produkt wahr- und annehmen. Wann die neue Verpackung auf den Markt kommt, sei noch offen.

Sie umschließt die Sechserpacks aus großen Flaschen und erleichtert Kunden den Transport. Auf einem Band erreichen immer sechs zusammenstehende Flaschen im Abfüllwerk den sogenannten Schrumpftunnel. Auf dem nur wenige Sekunden langen Weg durch diesen Tunnel zieht sich die Folie unter großer Hitze bei 170 bis 175 Grad fest um die Flaschen zusammen. Der Griff – ebenfalls aus Plastikfolie – kommt später dran.

Die jährliche Abfüllmenge in Nieder-Roden betrug bisher immer um die 300, 310 Millionen Liter. Dieses Jahr sollen 350 Millionen Liter erreicht werden. Plößer ist zuversichtlich, dass dieses Ziel zu packen ist. „Wir haben in die Prozessoptimierung investiert und in Abstimmung mit dem Regierungspräsidium Darmstadt die Produktionszeiten ausgeweitet auf sieben Tage die Woche, rund um die Uhr“, beschreibt der Diplomwirtschaftsingenieur mit Fachrichtung Maschinenbau die Entwicklung. Parallel sei die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von 150 auf 177 gestiegen.

Der Betrieb an der Behringstraße ist der größte Kunde des Zweckverbands Gruppenwasserwerk Dieburg. Er besteht seit 1974. Zunächst wurden dort Pepsi und andere Erfrischungsgetränke in Dosen gefüllt, später kamen Einwegflaschen dazu. Heute macht das Dosengeschäft noch etwa ein Drittel der Produktion aus.

Aktuell gibt es Überlegungen, eine Photovoltaikanlage auf die Dächer der Gebäude zu setzen.

Von Bernhard Pelka