Puiseauxplatz: Bürger formulieren Ideen für Umgestaltung Wasserspiele, Sonnensegel und mehr Grün

Mehr Leben auf dem Puiseauxplatz wünschen sich Stadtplaner und Kommunalpolitiker schon seit Jahrzehnten. Bild: Häsler

Rodgau – Ein ebenerdiges Wasserspiel mit Wasser- und Nebeldüsen, daneben eine Sitzinsel mit Sonnensegel: So könnte die Mitte des Puiseauxplatzes bald aussehen. Die Bronzeskulptur des bisherigen Brunnens der Jugend soll an eine andere Stelle versetzt werden. Das ist ein Ergebnis der jüngsten Bürgerbeteiligung nach dem Charrette-Verfahren. Etwa 40 Personen beteiligten sich daran. Innerhalb einer Dreiviertelstunde formulierten sie etwa 130 Ideen, die von Stadtplanern auf ihre Machbarkeit geprüft und dann gemeinsam diskutiert wurden.

Die Anwesenden konnten zusehen, wie ein Mitarbeiter der Planergruppe ROB GmbH aus Schwalbach aus den Vorschlägen ein erstes Gestaltungskonzept skizzierte. Mehr Aufenthaltsmöglichkeiten im Schatten sind ein großer Wunsch. Deshalb sollen zusätzliche Bäume an den Rändern des Platzes gepflanzt werden. Die Ränder sollen entsiegelt werden, um Grün- und Blühflächen anzulegen. Als „grünes Tor“ zum Puiseauxplatz sind zwei Solitärbäume mit großen Kronen am Übergang von der Oberen Marktstraße vorgesehen.

Der Pflasterbelag unter dem Platanenhain soll durch eine wassergebundene Decke ersetzt werden. Spielgeräte für Kleinkinder sollen dort ihren Platz finden. Auch ein Trinkbrunnen wird in die Planung aufgenommen. An ausgewählten Stellen wollen die Planer Leuchtstelen platzieren. Sie sollen nachts nicht nur mehr Licht spenden, sondern auch den Verlauf der Wege betonen.

Die Gestaltung des Platzes ist ein Teil des Projekts „Zuhause im Zentrum“, für das die Stadt eine gute Million Euro an Zuschüssen erwartet. Es geht darum, den Puiseauxplatz und sein Umfeld zu beleben, die Aufenthaltsqualität zu verbessern und die Gemeinschaft zu stärken. Ein 28-köpfiges Bürgergremium begleitet die Arbeit. Die Planskizze mit Erläuterungen veröffentlicht die Stadt auf der Internetseite des Projekts „Zuhause im Zentrum“.
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Der Stadtplatz zwischen Lichtenberg- und Wiesbadener Straße trägt seinen Namen seit 1976 als Reverenz an die französische Partnerstadt. Die Menschen in Nieder-Roden taten sich lange schwer damit, diesen Platz als neues Ortszentrum anzunehmen. Eine Folge: Sowohl in den Geschäften als auch in der Gastronomie gab es häufige Wechsel. Manche Ladenlokale standen und stehen jahrelang leer. Eine der ersten Ansätze, den Platz zu beleben, war der Wochenmarkt. Er findet seit Mai 1994 jeden Freitag statt. 1996 stellte die Stadt den „Brunnen der Jugend“ auf, der zur Hälfte aus Spenden finanziert wurde. Ein Kommunalpolitiker hatte die Bronzeskulptur in einer Zeitungsanzeige entdeckt. Besonders der damalige Baudezernent Alfred Schüler (†) warb mit hohem persönlichem Einsatz dafür Spenden ein. Seit 1997 wird der Puiseauxplatz im Sommer für zehn Tage zum Weindorf. Seit 1998 gibt es neben den beiden Freiluft-Schachfeldern unter den Platanen auch eine Boule-Bahn.

Bei der Belebung setzt die Stadt nicht allein auf den Einzelhandel, sondern auch auf andere Nutzungen. Eine zeitgemäße, ökologische Gestaltung des Platzes soll einladen, sich dort länger aufzuhalten. Außerdem will die Stadt das mehr als 40 Jahre alte Sozialzentrum sanieren; ein Plan soll 2025 vorliegen. Ein erstes Nutzungskonzept für die Geschäftsräume rund um den Puiseauxplatz hat das Stadtentwicklungsbüro Immakomm Akademie GmbH (Aalen) im städtischen Bauausschuss vorgestellt. Es sieht unter anderem mehr Gastronomie, eine gemeinsame Online-Werbeplattform und ein Parkleitsystem vor. Weitere Infos im Internet: ziz-nieder-roden. de.  eh