LIEBFRAUENHEIDE 400 Jahre Gnadenbild Bischof Peter Kohlgraf eröffnet Wallfahrtsjahr

Gegenstand der Verehrung: die Mariendarstellung.

Klein-Krotzenburg – Hohen Besuch erwartet die Pfarrei St. Nikolaus Klein-Krotzenburg auf der Liebfrauenheide: Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf eröffnet am Sonntag, 1. Mai, 10 Uhr, die Wallfahrtssaison mit Hochamt und Predigt. Im Mittelpunkt steht das Gnadenbild, dessen Alter auf 400 Jahre geschätzt wird. Das sollte 2020 gefeiert werden, fiel indes Corona zum Opfer.

„Wir freuen uns, das Jubiläum mit dem Bischof begehen zu können“, sagt Pfarrer Thomas Weiß. Dessen Besuch unterstreiche die Bedeutung der Wallfahrtsstätte, die gerade in Zeiten von Corona und des Kriegs in der Ukraine für viele Menschen ein Ort der stillen Einkehr und des Gebets um Frieden sei.

Die Entstehung der hölzernen Darstellung Mariens mit dem toten Jesus im Arm datieren Kunsthistoriker auf die Zeit um 1620. Ein Hirte soll die bäuerliche Schnitzerei kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg in einem hohlen Baum entdeckt haben. Bewohner der Gegend hatten die Pietà dort vor den Kriegswirren in Sicherheit bringen wollen. Der Fundort wurde rasch zur Andachtsstätte. Das Gnadenbild befestigten die Krotzenburger an einer Eiche. Bald darauf wurde zu seinem Schutz eine kleine Kapelle aus Holz errichtet. Die wachsende Zahl der Pilger führte 1736 zur Errichtung einer Kapelle aus Stein, die 1749 vergrößert wurde. Der heutige Bau entstand von 1866 bis 1868 auf Anregung des Mainzer Erzbischofs Wilhelm Emmanuel von Ketteler, nachdem die Wallfahrt zwischenzeitlich vom Bistum verboten und der Vorgängerbau abgetragen worden war.

Die Liebfrauenheide wird täglich zum Gebet und Innehalten aufgesucht. Von Mai bis Oktober gibt es Wallfahrten mit Prozession und Gottesdienst. Mehr Informationen und Wallfahrtprogramm finden sich im Internet. mt

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