DLRG übt Eisrettung am Klein-Welzheimer Wasserschloss / Neue Konzepte getestet Lebensgefahr, wenn die Kanten abbrechen

Hilfsmittel und Techniken zur Eisrettung erprobte der DLRG-Kreisverband auf dem Teich der Wasserburg in Klein-Welzheim. Bild: privat

Seligenstadt – Passend zum Wintereinbruch startete die DLRG im Kreis Offenbach kürzlich mit ihrer ersten Ausbildung des Jahres: Das Thema Eisrettung stand auf der Tagesordnung. Mit Jens Bothe war ein Referent des Bundesverbands vor Ort, der die neuen, sich in Entwicklung befindlichen Rettungskonzepte vorstellte.

In der Seligenstädter Station der Wasserretter wurden verschiedene Vorgehensweisen zum Erreichen und Sichern Verunglückter und die letztliche Rettung einer im Eis eingebrochenen Person geübt. Auch das Aufwärmen mit der sogenannten „Hibler-Wärmepackung Light“ zur weiteren Versorgung wurde trainiert. Auf diese Weise können Gerettete besonders schonend weiterbehandelt werden.

Dank des Kälteeinbruchs konnte das theoretische Wissen zusammen mit 17 Kräften des Kreisverbandes Offenbach-Land aus Seligenstadt, Mühlheim, Hainburg und Rodgau in die Praxis umgesetzt werden.

Am Teich der Wasserburg in Klein-Welzheim wurden Strömungsretter in Neoprenanzug und Einsatzkräfte in Überlebensanzügen zur Rettung sprichwörtlich auf das Eis geschickt. Verschiedene Hilfsmittel und Techniken mit Spineboard (Spezialtrage) und Eisrettungsschlitten wurden vorgestellt und kamen zum Einsatz.

Barbara Rickert, Leiterin der Einsatzausbildung, zeigte sich zufrieden mit den vorgefundenen Bedingungen: „Die zwei bis drei Zentimeter dicke Eisschicht war für uns optimal und sehr realistisch. Das Eis ist dann noch zu dünn, um wirklich zu tragen, die Einsatzkräfte können sich aber bei richtigem Verhalten gut darauf fortbewegen und müssen sich – wie im Ernstfall – auf abbrechende Kanten einstellen.“ Alle Beteiligten, besonders die im Wasser eingesetzten Kräfte, freuten sich über die heißen Getränke im Anschluss.

Marius Müller (Seligenstadt), der als Zugführer bei der Übung dabei war, weist unterdessen deutlich darauf hin, dass es sehr gefährlich ist, zugefrorene Seen zu betreten. „Auch wenn es einige Tage unter null Grad kalt war, ist die Eisdecke auf den meisten Seen noch nicht dick genug, um sie zu betreten. Die Gefahr ist groß, dass man einbricht. Für Menschen ohne Schutzanzug besteht Lebensgefahr. Eltern sollten im Bereich von Eisflächen ihre Kinder nicht aus den Augen lassen und sie über die Gefahren aufklären.“
 mho

Infos im Internet

Die DLRG Seligenstadt hat auf der Webseite dlrg.de/eisregeln einprägsame Verhaltensmaßnahmen für Kinder zusammengestellt.