Erinnerungen an den ersten Auftritt Mainhausens im Hessischen Rundfunk Mainhausen scheiterte zum Schluss an den Toupet-Trägern

Aus dem Privatarchiv, zu dem auch hunderte Filme zählen, holte SHB-Redakteur „beko“ die Veröffentlichung von 1977. Repro: beko

Mainhausen (beko) – Sie ist die kleinste Gemeinde im Landkreis Offenbach und als berühmte Tochter wird lediglich Käthe Paulus genannt, die erste deutsche Berufsluftschifferin, Luftakrobatin und Erfinderin des faltbaren Fallschirms, geboren vor 149 Jahren in Zellhausen, gestorben 1935 in Berlin. Doch Mainhausen, das wissen die Menschen, die dort aufgewachsen sind, hat weitaus mehr zu bieten, auch wenn nie alles in der Zeitung stand.

Dass wenigstens hin und wieder Meldungen aus der vor 40 Jahren gebildeten Großgemeinde im Ostkreis über die Grenzen Mainflingens und Zellhausens bekannt wurden, dafür sorgten in den 70er und 80er Jahren ein unvergessen gebliebener Redakteur Alf Heppner mit seinem jahrzehntelangen Mitarbeiter Philipp Bayer, besser bekannt als „B-Ypsilon“, der in den Kommunen des Ostkreises mit dem Fahrrad unterwegs war und sich Informationen besorgte, und Nachwuchsreporter Bernhard Koch alias „beko“.

Letzterer erinnert sich beispielsweise an jene Sendung im Ersten Programm des Hessischen Rundfunks, die live aus dem Mainflinger Bürgerhaus übertragen wurde: „1:0 für meine Stadt“, in der damals hessische Städte und Gemeinden miteinander wetteiferten. Mainhausen mit seinen 7.000 Einwohnern trat vor 40 Jahren an gegen die 15.000 Seelen zählende Großgemeinde Borken bei Kassel. Das Mainhausener Rateteam führte der „staatsbeauftragte Bürgermeister“ Bert Hessberger an, zum Team gehörten aus Zellhausen der Erste Beigeordnete Rudi Fey, Helga Hildebrandt, der Student Bernhard Koch sowie Gerhard Hintze, Kurt Reinfurth und Alfred Horn aus Mainflingen. Erstmals haben sich die Mainflinger und Zellhäuser als Mainhausener gefühlt. Kurz vor Schluss stand es unentschieden, erinnert sich Bernhard Koch, und Moderator Adolf Furler geriet in Zeitnot, ließ kurzerhand Toupet-Träger auf die Bühnen kommen. „Fehlanzeige“ bei Mainhausen, der Sieg ging mit 68:66 Punkten nach Borken. Aber das erste gemeinschaftliche Erlebnis nach Bildung von Mainhausen war geschafft.

Im Januar 1977 war die Geburt der neuen Großgemeinde Mainhausen vollzogen, allerdings entschieden erst die Kommunalwahlen im März über den formalen Vollzug.

Einige Diskussionen gab es im staatsbeauftragten Gemeindeparlament bis feststand, dass der Stellvertreter des Gemeindevertretervorsitzenden Dieter Jahn mit Josef Wegstein ein Zellhäuser wurde. Kampfabstimmungen gab es Mitte Januar 1977 auch zu einzelnen Punkten der Hauptsatzung.

> siehe auch: „by“ kannten...