Hospizgruppe Seligenstadt und Umgebung Viele fühlen sich allein gelassen und unverstanden

Erfolgreich schlossen elf Mitarbeiter/innen der Hospizgruppe Seligenstadt und Umgebung den Basis-Qualifizierungskurs zur Trauerbegleitung nach dem Curriculum der IGSL-Hospiz ab. Stehend von links: Gottfried Rudolph (Leitung), Klaus Deller, Michael Wurzel (Gast-Teilnehmer), Dorothea Müller, Angela Kahle, Petra Jäger, Hannelore Schakinis, Hartmut Ehrich. Sitzend von links: Angelika Michel, Petra Ehrich, Silvia-Anita Walter, Brigitta Bangert. Auf dem Bild fehlt: Corine Lahmer. Foto: Hospizgruppe/p

Seligenstadt (sofa) – Den Basis-Qualifizierungskurs zum Trauerbegleiter haben nun elf Mitarbeiter, darunter auch Klaus Deller, der Hospizgruppe Seligenstadt und Umgebung mit Erfolg abgeschlossen. „Wer einen geliebten Menschen durch den Tod verloren hat, durchlebt seine eigene Trauer, jeder empfindet und reagiert anders“, erklärt Klaus Deller. „In einem leistungsorientierten Umfeld fühlen sich dabei viele Menschen alleingelassen und unverstanden. Der Mensch muss funktionieren. Gut gemeinte Ratschläge wie zum Beispiel: ‚Nun komm mal auf andere Gedanken’ oder ‚So langsam müsstest du doch darüber hinweg sein’ sind aber völlig unangemessen“, weiß er zu berichten. Trauerbegleitung sei Lebensbeistand für die betroffenen Menschen. Die Hospizgruppe Seligenstadt und Umgebung, bei der er seit vier Jahren ehrenamtlich mitarbeitet, biete hierzu ein umfassendes Angebot, das in den letzten Jahren immer mehr erweitert wurde und für das fortlaufend gut ausgebildete Mitarbeiter benötigt werden. Das offene Trauer-Café ist jeden ersten Samstag im Monat von jeweils 15 bis 17 Uhr im Haus Wallstraße geöffnet. Jeder Trauernde ist hier bei Kaffee und Kuchen willkommen. Dort können Betroffene unverbindlich testen, ob es ihnen hilft, mit anderen Trauernden und den Trauerbegleitern zusammen ins Gespräch zu kommen, gemeinsame Erfahrungen zu teilen und Anregungen für die eigene Lebenssituation zu erhalten. Neben dem Trauer-Café sind aber auch Einzelgespräche möglich. Die Trauerbegleiter unterliegen selbstverständlich der Schweigepflicht. Ein neues Trauerseminar beginnt jeweils im Frühjahr und im Herbst jedes Jahres. Eine Anmeldung hierfür ist erforderlich, um sich zunächst an zwei Samstagnachmittagen innerhalb der Gruppe zu treffen. Eine intensive Suche nach dem eigenen, ganz individuellen Weg mit der Trauer beginnt hier in einer geschützten Runde. In der Gruppe, die sich danach ein Jahr lang monatlich trifft, entsteht oft großes Vertrauen der Teilnehmer untereinander. Der Qualifizierungskurs zur Trauerbegleitung nach dem Curriculum der IGSL-Hospiz, den die elf ehrenamtlichen Mitarbeiter nun absolviert haben, umfasste insgesamt 40 Lerneinheiten von jeweils 90 Minuten und eine Abschlussarbeit. Deller behandelte in seiner Arbeit das Thema „Trauer bei Männern“ und sagt dazu: „Es wird in vielen Fällen geschildert, dass die Trauer bei Männern anders ausfällt als die Trauer bei Frauen. Vielleicht kann zukünftig das Angebot der Hospizgruppe differenzierter gestaltet werden, um der Trauer von Männern besser begegnen zu können.“ Er könne sich vorstellen daran mitzuarbeiten. Die Hospizgruppe Seligenstadt und Umgebung bietet ihre Dienste ehrenamtlich, unentgeltlich und überkonfessionell an. Im Mittelpunkt ihres Handelns steht die ambulante Fürsorge und Zuwendung für sterbende, schwerkranke und trauernde Menschen. Informationen gibt es unter www.hospiz-seligenstadt.de oder unter Telefon 0178 5646979.