Mainhausen kann Platzbedarf nahezu 100-prozentig decken Kehrtwende in der Kita-Betreuung

In der neuen Kita „Kinderinsel“ in Mainflingen werden ab Herbst 99 Kinder in zwei Krippen- und drei Kitagruppen betreut. Bild: hampe

Mainhausen – Entspannung auf dem Betreuungssektor signalisiert die Gemeinde Mainhausen. Bürgermeister Frank Simon spricht von einer guten Entwicklung und einer damit verbundenen Kehrtwende im Kita-Bereich. Die lasse die Gemeinde positiv in die Zukunft blicken.

In diesem Jahr hat die Vergabe der Plätze bereits Ende Februar gemeinsam mit allen Tagesbetreuungseinrichtungen stattgefunden. Zum ersten Mal seit einigen Jahren ist die Gemeinde in der glücklichen Lage, nahezu allen Kindern einen Betreuungsplatz anbieten zu können. Die neue Kindertageseinrichtung „Kinderinsel“ im Ortsteil Mainflingen wird voraussichtlich zum Herbst dieses Jahres fertiggestellt und bezugsbereit sein. Erfreulicherweise, so der Bürgermeister, sei auch die Bilanz der Personalgewinnung und -entwicklung positiv: „Es konnten fast alle Stellen für die neue Kita besetzt werden. Dies ist nicht zuletzt durch enorme Anstrengungen durch Fachbereich und Personalamt gelungen.“ Dennoch stelle auch dieses Jahr die Gemeinde vor zahlreiche Herausforderungen. Sobald die Kita „Kinderinsel“ bezugsfertig ist, ziehen alle Kinder und fast das ganze Personal der Kita „Pusteblume“ (Kilianushaus) in die neuen Räumlichkeiten. Die Kita „Pusteblume“ bleibt bestehen und wird mit neuem Personal besetzt. „All dies muss organisiert sein, damit ein reibungsloser Übergang gewährleistet ist.“ Für den Weiterbetrieb der Kita „Pusteblume“ läuft die Personalsuche. „Die Plätze für die Kita werden zum Sommer hin ebenfalls vergeben. Die Aufnahme der Kinder geschieht nach und nach und je nach Personalbestand“, so Frank Simon weiter. Betreuungsplätze sind dann in Mainhausen für eine nahezu 100-prozentigen Platzabdeckung vorhanden.

Die Plätze wurden im ersten Quartal satzungsgemäß vergeben. Derzeit werden alle Rückmeldungen gesichtet und ausgewertet, sodass es im Anschluss erfahrungsgemäß zu weiteren Platzzusagen kommt. Weiterhin gibt es eine Nachrückerliste, sowie eine Liste mit Wechselwünschen zwischen den Ortsteilen.

„Durch die begrenzte Anzahl der Plätze in den vergangenen Jahren haben wir noch Kinder aus Mainflingen im Ortsteil Zellhausen betreut und umgekehrt. Dies möchten wir dann, in Absprache mit den betreffenden Eltern, glatt ziehen, sodass jedes Kind in dem Ortsteil betreut ist, in dem es dann auch in aller Regel in die Schule gehen wird“, heißt es aus dem Fachbereich.

Eine Bitte aus dem Rathaus: „Eltern sollen ihre zugesagten Plätze nicht einfach in den sozialen Netzwerken oder auf kurzem Wege untereinander zum Tausch anbieten. Das bringt im Ablauf vieles durcheinander und führt im Zweifel zu unnötigem Ärger, den wir gerne vermeiden möchten.“

Der Baufortschritt der Kita „Kinderinsel“ im Wohngebiet Mainfächer ist für alle ersichtlich und nähert sich dem Ende. Insgesamt werden in der neuen Einrichtung 99 Kinder in zwei Krippengruppen und drei Kitagruppen betreut. „Durch die eingangs genannte positive Personalentwicklung können tatsächlich auch alle Gruppen eröffnet werden“, sagt der Bürgermeister.

Nach dem Umzug der Kinder aus der Kita „Pusteblume“ in die neue Einrichtung, werden neue Kinder aufgenommen. Parallel läuft aktuell die Beantragung der Betriebserlaubnis, sodass auch diese rechtzeitig zur Eröffnung vorliegt und dem Bezug nichts mehr im Wege steht.

Das erste Quartal, so der Mainhäuser Bürgermeister in einem Rückblick auf eine schwierige Phase, sei immer spannend für den Fachbereich Jugend und Soziales der Gemeinde, denn dann werden die Betreuungsplätze für das kommende Kindergartenjahr vergeben. In den vergangenen Jahren war dies in Mainhausen immer mit Bauchschmerzen verbunden: bei Eltern, da die Betreuungsplätze knapp waren; in Kitas und im Fachbereich, weil aufgrund der angespannten Lage die Stimmung an einem Tiefpunkt angekommen war.

Die Situation ist für alle schwer, vor allem für Eltern, die wissen, dass ihnen ein Platz mit dem versprochenen Rechtsanspruch auf Betreuung zusteht, dann aber feststellen müssen, dass die Realität meist nur wenig damit zu tun hat. Ursache waren bisher fast ausnahmslos personelle Engpässen. Bei der Vergabe der Plätze sind viele Faktoren zu beachten, die gesetzlich festgelegt sind: Das älteste Kind wird zuerst aufgenommen – aber es gibt Ausnahmen, die für Unmut und Unverständnissorgen.

Neben dem Alter sind weitere Faktoren zu beachten: Gibt es Kinder, die bereits in der Kindertagespflege oder einer Kinderkrippe und für die weiterführende Betreuung angemeldet sind? Gibt es Mädchen und Jungen, die einen erhöhten pädagogischen Förderbedarf haben? Sind es Kinder von alleinerziehenden Elternteilen? In solchen Fällen kommt es vor, dass ein jüngeres Kind noch vor einem älteren Kind einen Platz erhält.

Weiterhin gibt es im Mainhäuser Gemeindegebiet auch Kitas von kirchlichen und freien Trägern, die eigene Aufnahmekriterien haben und nicht an die Regelungen der Kommune gebunden sind. Denn der Rechtsanspruch ist allein von kommunalen Kitas zu erfüllen.
 mho