Klosterkonzert-Saisonauftakt mit Bennewitz-Quartett Dvoráks Quintett als Höhepunkt

Prager Bennewitz-Quartett: Der berühmte Funke sprang gleich über. Bild: hampe

Seligenstadt – Es war ein Saisonauftakt der Seligenstädter Klosterkonzerte, wie man ihn sich nur wünschen kann, das fulminante Gastspiel des Prager Bennewitz-Quartetts und ihres Klavierpartners Miroslav Sekera.

Der berühmte Funke war bereits beim Vortrag des ersten Werkes übergesprungen. Die vier Streicher hatten aus dem reichen Beitrag Joseph Haydns zur Königsklasse der Kammermusik das Streichquartett C-Dur op.54/2 ausgewählt, ein Werk mit zahlreichen harmonischen Überraschungen und virtuoser Hervorhebung der ersten Geige. Die Pflege des charakteristischen böhmisch-tschechischen Klangidioms kam beim Vortrag der Prager zur Freude des Publikums voll zum Tragen. Die gespannte, lautlose Aufmerksamkeit des Publikums trug spürbar zur Gestaltung bei, wie es ein Musikkritiker kürzlich beschrieben hat. Die Spannung löst sich mit Nachhallpause in lebhaftem Beifall.

Dass es stilistisch nicht festgelegt ist, bewies das Ensemble mit einem Jugendwerk ihres Landsmannes Bohuslav Martinu (1880-1956), dem von Debussy und Ravel beeinflussten Streichquartett Nr. 1. Nach gut halbstündigen, die Musiker auch physisch fordernden Vortrag wurden die Interpreten mit großem Beifall bedacht in die verdiente Pause entlassen.

Höhepunkt schließlich das Quintett für Streicher und Klavier A-Dur op.81, eines der meistgespielten Quintette des böhmischen Großmeisters Antonín Dvorák, das ihm einst zum internationalen Durchbruch verholfen hatte und zum Höhepunkt seines Schaffens gehört.

Mit Miroslav Sekera, dem preisgekrönten Tscheche am Flügel, bildeten die vier Streicher ein überaus homogenes Ensemble, langjährigem gemeinsamen Musizieren geschuldet. Sekera war sichtlich erfreut, einen großen Steinway-D-Flügel aus dem Bestand eines heimischen Klavierhauses anzutreffen.

Den anhaltenden Schlussbeifall für das Prager Bennewitz-Quartett ergänzte danach der spontan ausgesprochene Dank zahlreicher Besucher gegenüber Mitgliedern des Arbeitskreises Klosterkonzerte.

Am Samstag, 20. April, ab 20.15 Uhr wird Felix Ponizy im Seligenstädter Klosterkonzert Orgelgenuss pur mit einem abwechslungsreichen und anspruchsvollen Programm vermitteln: Nach dem Praeludium e-Moll Dietrich Buxtehudes folgt Jehan Alains „Chaconne pour orgue - Le jardin suspend“ Die Passacaglia et thema fugatum c-Moll von Johann Sebastian Bach bildet den Angelpunkt der Darbietung, in Gegenüberstellung dazu „Apparition de l’Eglise éternelle“ des französischen Komponisten der klassischen Moderne Olivier Messiaen (1908-1992). Der Kreis wird geschlossen mit dem Choral Nr.1 E-Dur aus „Trois Chorals pour Grand Orgue“ des französischen Organisten und Komponisten deutsch-belgischer Abstammung César Franck (1822-1890).

Karten für 15, ermäßigt 10 Euro gibt es unter info[at]klosterkonzerte-seligenstadt[dot]de und unter z 06182 25323. Restkarten an der Abendkasse
 mho/red