„pro interplast Seligenstadt“ sagt Sommerfest ab Waisenkinder haben keinen Strom

Kochen auf wackeligen Blechdosen Foto: PRIVAT

Seligenstadt – Der Verein „pro interplast Seligenstadt“ hat sein für Fronleichnam, 3. Juni, geplantes Sommerfest abgesagt. „Wir sind nicht in der Lage, die geforderten Hygienebedingungen und Abstandsregeln zu garantieren“, informiert Vorsitzende Reinhilde Stadtmüller. Sie dankt allen, die den Verein und seine Arbeit jedes Jahr unterstützen und hofft, dass das Sommerfest im kommenden Jahr wieder in Seligenstadt stattfinden kann. Die Einnahmen fehlten nun für die Projekte. „Wir freuen uns sehr, dass in Kamerun das Waisenhaus eröffnet werden konnte, aber es fehlt noch an wichtigen Standards“, so Stadtmüller. So gebe es noch keinen elektrischen Strom und auch keinen Herd für die Versorgung der Waisenkinder. „Zur Zeit wird mit Holzstangen gefeuert, die nach und nach in wackelige Blechdosen geschoben werden. Darauf stehen die wesentlich größeren Töpfe, die die Kochangelegenheit für die vielen Kinder nicht ungefährlicher machen.“

Für die Stromversorgung gebe es verschiedene Möglichkeiten, wovon nur eine zur Zeit umsetzbar sei. Eine für das Waisenhaus und die Schule kostenfrei durchkalkulierte Fotovoltaikanlage sei zu teuer und in den nächsten Jahren nicht umsetzbar. Die Stromerzeugung mit einem dieselbetriebenen Stromaggregat würde ebenfalls zu hohe Kosten von 500 bis 1000 Euro pro Monat verursachen. „Auch der Aspekt der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes darf in diesem Zusammenhang nicht vergessen werden“, gibt die Vorsitzende zu bedenken.

Die dritte und einzige Möglichkeit sehen wir in der Versorgung mit kleinen Solarpanelen, die einzeln die Gebäude mit Strom für das Licht und zum Beispiel das Laden von Mobiltelefonen versorgen. Die Versorgung mit Warmwasser und der Betrieb eines Kühlschrankes ist dabei jedoch noch nicht möglich. Hier wird man auf die Versorgung mit Strom auf die öffentliche Stromversorgung angewiesen sein.“ Alles in allem gehe es voran mit dem Projekt, und die Waisenkinder seien für jede Unterstützung dankbar.
red