Helena Maria Schilling auch „Koche-Lena“ genannt, wäre in diesen Tagen 105 Jahre alt geworden und ihr Todestag jährt sich nun auch schon zum 30. Mal. Als drittes von acht Kindern des Schneidermeisters und langjährigen Küsters der Pfarrkirche St. Wendelinus Wilhelm Michael Koch besuchte sie nach der Volksschule in Zellhausen für zwei Jahre die Handelsschule in Offenbach, absolvierte eine Lehre als Bankkauffrau und arbeitete längere Zeit im Büro einer Froschhäuser Lederwarenfabrik. 1950 bis 1960 betrieb sie in Zellhausen ein Textil- und Kerzengeschäft an der Babenhäuser Straße, das später bei ihrem Bruder Ernst an der Bahnhofstraße noch viele Jahre fortgeführt wurde.
Der Sprung in eine Welt, von der sie träumte, gelingt ihr 1971, als sie fast 60-jährig Sekretärin an der Universität Frankfurt wird, wo ihr Sohn Heinz als Professor lehrte. Sie genießt das geistige Klima, den Gedankenaustausch mit den Studenten, entdeckt neue Horizonte auf Exkursionen nach Schweden und Italien und besucht Museen und Archive, um Informationen für ihre heimatkundlichen Forschungen zu sammeln. Über viele Jahre werden diese Ergebnisse - vor allem von ihrem Sohn Heinz und auch privat von SHB-Redakteur Bernhard Koch - zusammengetragen und 1980 hält Helena Maria Schilling das erste gedruckte Buch in ihren Händen. Eine zweite Auflage erscheint 1997.
Das „Zellhausen“-Buch ist übrigens noch zu erwerben bei Elisabeth Koch, Bahnhofstraße 15, in Zellhausen.