Improvisationshow im „Thesa“ Besucher gehen auf eine Reise ins Ungewisse

Die Schauspielerin Yasminé Schmidt,nahm ihr Publikum mit auf eine Reise ins Ungewisse. Foto: Dreger

Dietzenbach (zsd) – Auf eine Reise ins Ungewisse ließ sich das Publikum im Dietzenbacher Theater Schöne Aussichten (Thesa) bei einer Improvisationsshow ein.

Nicht einfach zusehen, sondern interagieren stand dabei dabei auf dem Programm für die Gäste, die so zu Mitautoren des Abends wurden. „Es ist wie im echten Leben, da muss man auch schauen was kommt“, sagte Schauspielerin Yasminé Schmidt, die mit beliebigen Gegenständen oder Begriffen, die sie vom Publikum bekam und bis dahin noch nicht kannte, Geschichten entstehen ließ, die bis dahin ebenfalls noch niemand kannte.

Da wurde aus einem Walkingstock kurzerhand ein Nudelholz. „Dann wird der Teig halt etwas dünner, dafür aber länger“, erklärte Schmidt. Die aus der Pfalz stammende Wahlhessin verstand es mit einer bilingualen Mundartmischung aus Pfälzischem Akzent und Hessischem Dialekt die gerade entstandenen Geschichten charmant mit Leben zu füllen, und ihr Publikum dort abzuholen, wo sie es in der letzten Szene zum Lachen abgeliefert hatte.

Mit High Heels auf dem Fünfmeterbrett

Nicht ganz einfach zu erklären, warum Yasminé ihren Mann auf dem Fünfer im Schwimmbad kennengelernt haben sollte, ausgerechnet mit High Heels an den Füßen und einem Gemüsespiralschneider in der Hand. Das kann schon passieren, wenn zufällig hineingerufene Stichworte die Lebensgeschichte bestimmen, die die 34-Jährige erzählen sollte.

Auch einen gekauften Gegenstand zurückzugeben, von dem nur das Publikum wusste um was es sich handelt, stellte Schmidt vor ungeahnte Probleme. Da entpuppte sich das vermeintlich batteriebetriebene, anfangs kaum tragbare Riesengerät im Verlauf eines aberwitzigen Schlagabtausches zwischen der ahnungslosen Kundin Yasminé und Theaterbesucherin Murielle, als tapfer situationsrettende Verkäuferin, schlussendlich als simple Klobürste. „War ja klar das ihr auf so was wie eine Klobürste kommt“, sagte die Schauspielerin lachend nach der geglückten Lösung des Problems.

Wie man aus einer Mücke ein Elefanten entstehen lässt

„Diese Spontanität ist bewundernswert. Toll, wie sie aus einer Mücke einen Elefanten entstehen lässt“, resümierte Theaterbesucher Reinhard Brandtner. Es mache einfach Spaß zuzusehen und mitzumachen, fügte er an. Das komme eben alles aus der Situation heraus, erläuterte die Dozentin für Improvisationstheater. An der Gitarre von ihrem Mann Andreas begleitet, wusste Schmidt ihre Spontanität mit Publikumsideen auch musikalisch umzusetzen und trällerte zur Melodie von „Smoke On The Water“ mal eben über Pfälzer „Dampfnudeln un Grumbeersupp“.

„Ich muss keinen Text lernen“, erklärte die Schauspielerin augenzwinkernd ihre Motivation für Improvisation auf der Bühne. Seit rund neun Jahren sei dies für sie eine Leidenschaft, die sie nun erstmals auf die Theaterbühne in der Dietzenbacher Altstadt brachte. „Ich war aber sicher nicht zum letzten Mal hier“, versprach sie.