Auf Initiative von Justus und Jakob Kallmeyer, Caterina Gams sowie Bürgermeister Steffen Ball stehen Weihnachtsbäume aus Pappe in mehr als 30 Geschäften und Institutionen in der Schlossstadt. An jedem Baum befinden sich Karten mit Wünschen von Kindern und älteren Menschen im Wert zwischen fünf und 30 Euro. Wer einen dieser Wünsche erfüllen möchte, nimmt die Karte vom Baum und zahlt den darauf genannten Betrag in eine bereitstehende Box, in die auch die Karte gesteckt wird. Es können übrigens noch Wünsche geäußert werden von Menschen, die bedürftig sind, aber nicht zur Tafel gehen. Möglich ist dies bis zum 16. Dezember zum Beispiel im Bürgerbüro im Schlossrathaus oder per Mail an wunsch[at]heusenstamm-geschenkbaum[dot]de.
Die Aktion wird getragen von den Bäcker-Weisheiten mit Stefan Paul von der Bäckerei Paul und Dr. Roland Krebs, der Bürger*innen-Stiftung Heusenstamm, der Stadt Heusenstamm, dem Gewerbeverein, der Firma Werkstolz und vor allem von der Zweigstelle Heusenstamm der Tafel Offenbach. Denn es geht hauptsächlich um jene Menschen, die regelmäßig zur Tafel kommen, weil ihre Einkünfte nicht ausreichen.
Christine Sparr, Leiterin der Tafel Offenbach, freut sich riesig über die Aktion. Seit Anfang 2022 bietet die Tafel auch in der Schlossstadt Bedürftigen Lebensmittel an. Die Ausgabestelle auf dem Campusgelände an der Jahnstraße hat derzeit 312 registrierte Haushalte, die regelmäßig am Ausgabetag (dienstags von 9.30 bis 13 Uhr) gegen einen symbolischen Betrag Obst, Gemüse und andere Lebensmittel abholen. „Man rechnet, dass je Haushalt im Durchschnitt drei Personen betroffen sind“, erläutert Sparr.
Wer die Betroffenen sind, ist der Chefin der Tafel, die als gemeinnütziger Verein organisiert ist, völlig egal: „Für mich geht das nicht nach Kategorien – es sind Menschen, die Hilfe brauchen.“ Und weil sie, wie sie selbst sagt, ein Weihnachtsmensch ist, ist es ihr sehr wichtig, den Nutzern der Tafel zum Fest eine besondere Freude bereiten zu können. Schon 2022 konnten sie und die anderen Helfer etwas Ähnliches organisieren. Im vergangenen Jahr hatten jedoch ein Offenbacher Spender und der Rotaryclub Dreieich die Aktion finanziert. Doch die Initiatoren der Heusenstammer Aktion, die davon gehört hatten, haben gesagt, „das bekommen wir auch hin“. Die Wünsche der Bedürftigen haben die Helfer der Tafel gesammelt. Sie werden auch die Geschenke besorgen und verpacken. Das geschieht, um das Schenken für die Bürgerinnen und Bürger einfacher zu machen. Wichtig für Christine Sparr: Es sind auch Geschenke darunter, die Großeltern ihren Enkeln machen können. „Was wäre das denn für ein Weihnachten, wenn die Oma oder der Opa dem Enkel nichts schenken kann?“
Als Engel und Wichtel verkleidet werden die Helfer die Gaben am 19. Dezember an die Tafel-Kunden verteilen. Außerdem wird es dann für jeden Haushalt eine Weihnachtstüte geben, damit alle ein festliches Essen haben. „Da haben wir Rinderbraten mit Sauce, Klößen und Rotkraut, Kasseler mit Kartoffelpüree und Sauerkraut oder Kartoffeln, Nudeln, Mayonnaise und Würstchen zur Auswahl“, sagt Christine Sparr.
Begeistert ist die Leiterin der Tafel übrigens von den Kallmeyer-Brüdern und Caterina Gams: „Das Schönste für mich ist nicht nur die Tatsache, dass wir wieder Geschenke machen können, sondern auch, dass so junge Menschen mit so viel Engagement und Leidenschaft dabei sind und alles organisieren.“
Die Wunschbäume stehen bereit. Es kann aber auch direkt gespendet werden auf das Konto der Tafel Offenbach (IBAN DE 24 5019 0000 0006 4067 42) mit dem Verwendungszweck „Heusenstammer Geschenkbaum“.
Alle Informationen
sowie eine Liste der Geschäfte, in denen Wunschbäume stehen, findet man im Internet unter heusenstamm-geschenkbaum.de.
Von Claudia Bechthold
