Tafel Offenbach: Stadt und Stadtwerke unterstützen mit 10 000 Euro Mehr Bedürftige, weniger Spenden

Für ihre wertvolle Arbeit dankte Oberbürgermeister Felix Schwenke Tafel-Chefin Christine Sparr (Dritte von links) und den Ehrenamtlichen der Ausgabestelle. Bild: Stadt Offenbach / Georg

Offenbach – Die Adventszeit steht bevor, und während einige Menschen Weihnachtsgeschenke und Festessen planen, wissen immer mehr am Ende dieses Jahres nicht, wie sie die nächsten Einkäufe im Supermarkt finanzieren sollen. Daher spenden Stadt und Stadtwerke erneut 10 000 Euro an die Tafel Offenbach.

„Die Inflation führt zu weniger Geld im Portemonnaie und verunsichert viele, auch wenn sie langsam nachlässt. Die Preise sind aber weiter gestiegen, daher sind immer mehr auf Unterstützung angewiesen“, sagte Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke bei der Scheckübergabe. „Gerade zur Adventszeit sollen alle wissen und spüren, dass niemand vergessen wird.“ Die gemeinnützige Hilfsorganisation Tafel verteilt an der Krafftstraße und weiteren vier Ausgabestellen jeweils einmal wöchentlich Lebensmittel an Bedürftige, wofür Schwenke allen Beteiligten per Handschlag dankte.

2020 hatte die Tafel etwa 800 Betroffene zu versorgen. Mittlerweile kommen fast doppelt so viele, während das Spendenaufkommen zurückgeht. „Wir haben demnach allen Anlass, die Tafel-Leiterin Christine Sparr und ihre etwa 50 ehrenamtlichen Helfer weiter zu unterstützen“, so Stadtwerke-Geschäftsführer Peter Walther. Der Verein sei „ein hervorragendes Beispiel für gelebte Solidarität in Offenbach“. Dazu wollten Stadt und Stadtwerke ihren Teil beitragen. Die Unterstützung werde dringender denn je gebraucht, freute sich die Tafel-Chefin: „Tatsächlich hatten wir kaum mehr Reserven, da uns auch aus dem Einzelhandel immer weniger Lebensmittelspenden erreichen – endlich kann ich die nächste Runde im großen Stil für unsere Klientel einkaufen.“ Die Sozialarbeiterin, seit 18 Jahren bei der Tafel, ist eine von nur drei lebenden Trägerinnen der Ehrenplakette, der zweithöchsten Auszeichnung der Stadt. „Ich erinnere mich an gute Zeiten, in denen wir zu viel Ware zum Ausgeben hatten“, berichtete Sparr. „Heute bin ich ständig mit dem Auto unterwegs, um in halb Deutschland mit anderen Tafeln unsere Waren zu tauschen und die Leute halbwegs versorgt zu bekommen.“ Etwa ein Viertel der überreichten Summe hebt Christine Sparr für Weihnachten auf: Dann gibt es in Offenbach Tüten mit Lebkuchen und Süßigkeiten. „Die Omis mögen am liebsten Dominosteine – und wir garantieren, dass jedes Kind einen Nikolaus bekommt!“
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