Dietzenbacher Aussichtsturm steht seit 15 Jahren auf dem Wingertsberg Bunte Feier zum Geburtstag

Für die Gäste, die es beim Turmfest gemütlich angehen wollten, bot das Weindorf am Fuße des Turms das passende Ambiente. Foto: Dreger

Dietzenbach (sd) – Von Weitem sichtbar steht das „Ballett der Bewegung“, wie der Dietzenbacher Aussichtsturm auch genannt wird, auf dem Wingertsberg.

Vom Taunus über die Frankfurter Skyline bis in den Spessart reicht der Blick bei gutem Wetter, und macht die Aussichtsplattform in 21 Meter Höhe bei klein und groß beliebt. „Die Aussicht ist grandios und der Turm ist ein echtes Unikat“, sagt Bürgermeister Jürgen Rogg. „Und das kann ruhig mal gefeiert werden“,

Vor 15 Jahren, zum Hessentag 2001 errichtet, bekam die mittlerweile zum Dietzenbacher Wahrzeichen avancierte Stahlkonstruktion nun ein Geburtstagsfest. Drei Tage lang feierten die Dietzenbacher auf dem Wingertsberg. Mit einer Rocknacht startete das Fest am Freitag auf der großen Sportwiese auf dem Gelände der Turngemeinde. Die regional bekannten Bands „Add->on´s“ und „Roxone“ sowie die skandinavische Band „Wake The Nations“ rockten den Berg. Zwischen den Auftritten sorgte DJ Tobias Jungermann dafür, dass die Partystimmung nicht abflaute.

Nach der offiziellen Turmfesteröffnung, am Samstag, durch Bürgermeister Jürgen Rogg und Ehrenbürgermeister Jürgen Heyer, startete der Tag sportlich. Von der Stadtmarketing Agentur und der Turngemeinde organisiert, traten rund 30 Läufer zum 1. Dietzenbacher Turmlauf an. In vier Altersklassen unterteilt - die jüngsten Teilnehmer waren zehn, die Ältesten 55 Jahre. Vom Hainer Pfad aus galt es den Weg bis zum Turm, und dort die 119 Stufen bis zur Plattform, möglichst schnell zu bestreiten. Die Zeit wurde gestoppt, wenn die Läufer die oben aufgehängte Glocke läuteten.

Am schnellsten war Tim Stanzel, der für die Stadtwerke Dietzenbach an den Start ging. In 32:21 Sekunden sprintete er bis zum Sieg. Die Stadtwerke waren es auch, die den Lauf sponserten.

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Die drei besten Läufer jeder Klasse erhielten jeweils eine Jahreskarte für das Dietzenbacher Waldschwimmbad. Auf die jeweiligen Sieger wartete ein Glaspokal mit eingelasertem Aussichtsturm. In voller Montur und mit Sauerstoffflaschen auf dem Rücken liefen auch neun Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr mit. Mit dieser rund 20 Kilo schweren Extralast schaffte es Max Bayerlein in 45:00 Sekunden nach oben und sicherte sich damit einen Pokal in seiner Klasse. Eines hatten alle Läufer gemeinsam - die Anfeuerungsrufe der Zuschauer.

Zur Feier ihres 130 jährigen Vereinsjubiläums zeigte die Turngemeinde zahlreiche Turnvorführungen und Übungen. Auch Tanzen stand auf dem Programm. Mit ihrer Choreografie begeisterte die Tanzgruppe „Calida“ auf der großen Bühne die Zuschauer. Wer selbst Lust bekam zu tanzen, war danach beim Workshop der Hip-Hop Gruppe richtig. Für die Kleinen war die Hüpfburg ein Anziehungspunkt während man sich nebenan, mit Netzen geschützt, im Baseball versuchen konnte.

Für die Gäste, die es gemütlich angehen wollten, bot das Weindorf am Fuße des Turms, das passende Ambiente. Rundumversorgung gab es dabei mit Kuchen, Würstchen oder Wildspezialitäten. Am großen Getränkestand wurde dem Durst entgegengewirkt und an weiteren Ständen stand alles rund um den Rebensaft auf der Karte.

Auch wenn sich mancher Besucher erst einigen Mut fassen musste um die Stahlkonstruktion, die sowohl auf den Gitterstufen als auch ganz oben stets den Blick in die Tiefe freigibt, zu besteigen, war an allen Tagen reger Verkehr nach oben und unten. Auch Dieter und Heike Gerbig aus Sprendlingen nahmen die Gelegenheit wahr, und gingen hoch. „Im vorbeifahren haben wir den Turm ja schon oft gesehen. Heute haben wir den Anlass mal genutzt und genießen die Aussicht“, erzählte das Ehepaar.

Für musikalische Stimmung sorgten ab dem frühen Abend die „Euro-Tops“. Während dessen bereiteten die Mitarbeiter der städtischen Veranstaltungstechnik ein wahres Highlight für die Besucher vor. Mal in rot, mal in blau und auch in allen Regenbogenfarben gleichzeitig wurde der Turm durch eine Lichtinstallation, bei Einbruch der Dunkelheit grandios in Szene gesetzt. „Wahnsinn“ oder „Einfach toll, wie die das gemacht haben“ war aus den Reihen der staunenden Menge zu hören. Unterhalb dieses einzigartigen Lichtkunstwerks nahm das Fest bis in die Nachtstunden seinen Lauf.

Zum Frühschoppen am Sonntag spielte die Musikervereinigung auf. Danach hieß es Familientag. Regie hatten die Dietzenbacher Stadtwerke, die in diesem Jahr ihr 20 jähriges Bestehen feiern. Für strahlende Kinderaugen sorgte etwa die Fahrt mit einem großen Müllauto. Danach ging es zum Kinderschminken. Die, die ihre Fingerfertigkeit beweisen wollten, waren beim Schmetterlinge- oder Drachen basteln richtig. Auch Blumentöpfe konnten gebastelt und anschließend natürlich bepflanzt werden. Geschicklichkeit stand beim Wassertransportieren mit dem Schwamm, und beim LKW-Rennen auf dem Programm.

Ein besonderes Geschenk, in Form einer großen Air-Track Matte, überreichten Nadja Lubrich, als Vertreterin der Dietzenbacher Stadtwerke und Petra Scondo von der Maingau Energie, gemeinsam an die Turngemeinde. Mit hohen turnerischen Leistungen, die sie in einer Vorführung zeigten, bewiesen die Kinder und Jugendlichen der TG, was auf dieser Matte möglich ist und hielten damit ein besonderes, sportliches Dankeschön bereit.