Schaukampf und Vortrag zur aktuellen Sonderausstellung im Heimatmuseum Einst mit gefangenen Rittern ein reichliches Lösegeld erpresst

Die Veranstalter hätten sich keine bessere Hintergrundkulisse für ihren historischen Schaukampf aussuchen können als den Hof des Museums für Heimatkunde und Geschichte in der Darmstädter Straße 7+11. Hier erlebten die Gäste bei einer Vorführung zur aktuellen Sonderausstellung über Kultur im Mittelalter, wie einige elegante Haudegen sich in der Kunst des Fechtens mit langem Schwert übten. Foto: Kammermeier

Dietzenbach (tsk) – Die Veranstalter hätten sich keine bessere Hintergrundkulisse für ihren historischen Schaukampf aussuchen können als den Hof des Museums für Heimatkunde und Geschichte in der Darmstädter Straße 7+11

Hier erlebten die Gäste bei einer Vorführung zur aktuellen Sonderausstellung über Kultur im Mittelalter, wie einige elegante Haudegen sich in der Kunst des Fechtens mit langem Schwert übten. Dabei waren die Szenen eher theatralisch überhöht dargestellt. Die Fechter aus Dreieich widmen sich mitelalterlichen Kampftechniken schon seit zehn Jahren und nennen sich Ére Triuwe. Doch zuvor erfuhren die Besucher in einem Vortrag, dass man mit Rittern in Gefangenschaft durchweg ein ansehnliches Lösegeld erpressen und somit ein gutes Geschäft machen konnte und dass Henker eher nicht eine Kopfbedeckung mit Augenschlitzen trugen, so wie wir es uns heute vorstellen. Dies hätte sie zu sehr in der Ausübung seines Berufes behindert. Sehr benachteiligt war der Stand der Unfreien im Krieg. Sie hatten so gut wie nichts, was ihren Körper schützte. Sehr im Gegensatz zu den Rittern, die mit schweren Kettenhemden und ebenso schwerer Rüstung aufwarten konnten. Auch dass wir heute das ritterliche Streitross mit einer Stockgröße von allenfalls 1,40 Meter eher als Pony bezeichnen würden, erfuhren die Besucher. „Ritter Stefan“, der den Vortrag hielt, zeigte typische Waffen, etwa den Gassenhauer, ein furchteinflößendes, langes Schwert, das Verheerendes bewirken konnte. Bogenschützen erzielten mit ihrer Waffe immerhin eine Reichweite von 150 bis 200 Meter. Wobei mit der Armbrust sogar bis zu 300 Meter weit geschossen werden konnte. Die Nutzung dieser Waffe galt als „unchristlich“. Noch bis kommenden Sonntag, den 27. Januar können Besucher an einem Quiz teilnehmen. In der Ausstellung gilt es 14 Exponate zu entdecken, die nicht dem Mittelalter zuzuordnen sind. Die Gewinnern dürfen sich über Preise freuen.

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