Stadt verleiht Dieter Weigand die Bürgermedaille „Pfarrer in Rufweite“ geehrt

Bürgermedaille für Dieter Wiegand: Stadtoberhaupt Dieter Lang (links) überreicht dem evangelischen Pfarrer die Auszeichnung. Foto: M

Dietzenbach – Einen Bund mit dem Teufelchen hat er nie geschlossen, aber sein Herz an Dietzenbach verloren. Bis heute verbindet er Himmel und Erde, und dafür erhielt er nun die Bürgermedaille der Kreisstadt: Dieter Wiegand, evangelischer Pfarrer „in Rufweite“, wie Bürgermeister Dieter Lang den jüngsten Empfänger dieses Ehrenpreises würdigte.

„Er ist zweifelsohne ein würdiger Träger dieser Auszeichnung und hat es immer wieder hervorragend geschafft, Geistliches, Traditionelles und Modernes, Sportliches und Mitmenschliches miteinander zu verbinden“, begann der Laudator. Wiegand erblickte 1940 in Frankfurt das Licht der Welt und wuchs in Königstein auf. Nach einem sozialen Jahr bei der Herrnhuter Brüdergemeinde im Schwarzwald nahm er sein Theologiestudium in Mainz auf, das er in Marburg und Wien fortsetzte.

In Bermersheim absolvierte er ein Schulpraktikum, in Mainz-Finthen und im theologischen Seminar Friedberg das Vikariat. 1965 legte er sein erstes theologisches Examen ab, zwei Jahre später das zweite.

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Seine erste Stelle trat Wiegand in der Markusgemeinde in Offenbach an. 1970 bis 2003 wirkte er dann als Seelsorger in Dietzenbach, seit 15 Jahren übernimmt er als „Pfarrer in Rufweite“ Vertretungsdienste in der Burgkirchengemeinde im Dreieicher Stadtteil Dreieichenhain.

Doch der Theologe predigt nicht nur von der Liebe Gottes, er verteilt sie auch. Bei der Tafel zum Beispiel, die er selbst mit ins Leben gerufen hat. Auch die Flüchtlingshilfe hat er mit aus der Taufe gehoben und ist bis heute für Migranten aktiv. Der Theologe hält es wie Abraham a Santa Clara: „Das Beste nach dem Wort Gottes ist Bewegung an der frischen Luft“, sagt er und zieht seit mehr als 45 Jahren im Sommer täglich in aller Herrgottsfrühe im Waldschwimmbad seine Bahnen.

Dem Sport ist der Medaillenträger eben besonders zugewandt. Der junge Dieter Wiegand holte an der Tischtennisplatte den hessischen Jugendmeistertitel, im Handball war er auf dem Feld und in der Halle gefragt. Während der Bundesligazeit der SGD in den 70er Jahren saß er im Vorstand und bediente als Pressewart die Medien. „Seine vielfältigen Fähigkeiten, mit Worten umzugehen, stellte er nicht nur auf der Kanzel unter Beweis“, wies der Rathauschef auf Wiegands Ära als Hallensprecher hin. Früher gehörte noch Joggen zum Bewegungsprogramm, Besorgungen erledigt er nach Möglichkeit mit dem Fahrrad.

„Er steht für Zuverlässigkeit, Konstanz im Tun, hohe Leistungsbereitschaft, Selbstdisziplin und Motivation“, fasste Lang zusammen und riet dem Geehrten: „Behalten Sie ihr Füllhorn der positiven Eigenschaften und Tugenden bei, bleiben Sie so, wie Sie sind, sich und Dietzenbach treu – und gesund.“ Für jüngere Menschen sei der Seelsorger ein „uneingeschränktes Vorbild“, dankte der Bürgermeister im Namen der Gremien. Stadtverordnetenvorsteherin Andrea Wacker-Hempel gratulierte persönlich.

VON MICHAEL PROCHNOW

Kommentare

Schreibweise

Der nette Pfarrer heißt Wiegand - so wie im Text - und nicht Weigand, wie in der Überschrift.
Aber es hat die Druckwalze ja auch bereits verlassen....