Standort für geplante Selbsthilfewerkstatt ist gefunden Reparieren statt entsorgen

Das Vorbereitungsteam des Repair-Cafés: Jürgen Balzar, Gisela Schiratis-Erlat, Barbara Cardenas, Felix Krämer, Brigitte Huhn-Kiele, Felix Nolte und Ivana Medvidovic. Foto: scho

Dietzenbach – Gute Neuigkeiten kann das Vorbereitungsteam des Repair-Cafés in Dietzenbach vermelden: Wie berichtet, war die Initiative seit Längerem intensiv auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten für die geplante Selbsthilfewerkstatt.

Nun bringt sich die Hausgemeinschaft der Wohnanlage an der Dieffenbachstraße 1 bis 3 ein.

Wie Gisela Schiratis-Erlat vom Verwaltungsbeirat mitteilt, kann das Repair-Café künftig den Gemeinschaftsraum samt Abstellraum, Küche und Toilette für seine Aktivitäten nutzen. „Wir freuen uns, so eine tolle Aktion in unserem Haus anbieten zu können“, sagt die Miteigentümerin.

Entsprechend groß ist die Freude bei den Gründern. „Keine der Räumlichkeiten, die eventuell möglich wären, sind so schön und so gut nutzbar wie diese hier“, freut sich Jürgen Balzar.

Ausgehend von einer Initialzündung der Linken hatte sich der fraktionslose Stadtverordnete gemeinsam mit Vertretern der SPD und der Grünen von Anfang an um die Gründung eines Repair-Cafés bemüht. „Es ist uns aber auch ein großes Anliegen, dass wir überparteilich arbeiten können und Vertreter weiterer Fraktionen für das Anliegen gewinnen“, betont Barbara Cardenas (Linke).

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Darüber hinaus sei es jetzt dringend notwendig, fachlich versierte Mitstreiter zu finden. Soll das Café doch möglichst Reparaturen in den Bereichen Elektro, Fahrrad, Computer und Spielzeug sowie Näharbeiten anbieten. „Aber wir fangen klein an und können natürlich nur das bereithalten, was auch jemand machen kann“, so Cardenas.

Um organisatorische Fragen wie Versicherungen, Öffnungszeiten oder die Ausführung der Reparaturen zu klären, will das Vorbereitungsteam nun in einen weiteren Austausch mit den Repair-Cafés in Rödermark und Neu-Isenburg kommen. Seit mehr als 20 Jahren haben sich deutschlandweit die Selbsthilfeprojekte als Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft gegründet. Reparieren statt entsorgen ist dabei das Motto im Sinne der Nachhaltigkeit. Entgegentreten wollen die Gründer auch der sogenannten Obsoleszenz, also der gewollten Alterung oder Abnutzung eines Produktes. Darüber hinaus komme derzeit auch ein massiver finanzieller Aspekt dazu. Viele Menschen habe die Corona-Pandemie schwer getroffen, mancher müsse sich jetzt auch die kleinste Ausgabe gut überlegen, betont Cardenas.

Das nächste Treffen plant die Initiative für Mittwoch, 16. März, 16 Uhr, in der Wohnanlage Dieffenbachstraße 1-3, Eingang vom Gustav-Heinemann-Ring aus. Willkommen sind Interessierte an einer Mitarbeit, vor allem auch Reparatur-Kundige. Anmeldung ist erbeten per E-Mail unter repcafe-dietzenbach[at]web[dot]de.

VON BARBARA SCHOLZE