Schreibwerkstatt-Teilnehmer gestalten Leseabend in Dietzenbach Schwarzer Seite freien Lauf gelassen

Die Teilnehmer der Schreibwerkstatt der Seniorenhilfe Dietzenbach haben unlängst in der Stadtbücherei Dietzenbach in der Darmstädter Straße 7+11 eine n Leseabend gestaltet, in dessen Verlauf sie selbst verfasste Werke vortrugen. Foto: Anna Scholze

Dietzenbach (pas) – In heimeliger Atmosphäre lauscht das Publikum in der Stadtbücherei in der Darmstädter Straße 7+11 heiteren Gedichten und autobiographischen Erzählungen.

Vortragende des Abends sind die Teilnehmer der Schreibwerkstatt der Seniorenhilfe. Sie haben in den vergangenen Monaten unter Anleitung von Edith Mandler Ideen gesammelt und bereits zu Papier Gebrachtes einander vorgelesen.

Damit die dabei entstandenen Werke nicht im Verborgenen bleiben, hat sich Mandler mit Annette Wagner-Wilke in Verbindung gesetzt und eine Kooperationsveranstaltung vorgeschlagen. Von dem Gedanken war die Leiterin der Bücherei von Anfang an begeistert, denn, wie sie zu Beginn der Lesung sagt: „Was passt besser in unser Haus als Gedichte, Prosa und Kurzgeschichten.“

Zu letzterem Genre zählen zum Beispiel die einfallsreichen Texte von Doris Arend. „In meinem Berufsleben schreibe ich Kinderbücher für Erstleser“, erzählt die Autorin. „Zum Ausgleich lasse ich dann in der Freizeit meiner schwarzen Seite freien Lauf und verfasse Krimis.“ Neben Schaurigem haben die Texte der Hobby-Autoren auch viel Witz zu bieten. So erzählt etwa Helmut Peter in humorvollen Worten von seinem bewegten Leben. Heidi Pohl greift indes in ihrer Kurzgeschichte „Gerda salzt nach“ mit einem Augenzwinkern die aus dem Alltag bekannte Situation der ersten Begegnung zwischen Schwiegermutter und Schwiegertochter auf. Jutta Zeiers kurzweiliges Werk „Für Garderobe keine Haftung“ erzählt hingegen von einem durch Jacken und Mäntel angestiftetes Verwirrspiel während einer Dinner-Gesellschaft. Denn die Kleidungsstücke sind es leid, sich von ihren Besitzern vorgeben zu lassen, an welcher Stelle sie hängen sollen und ordnen sich neu. Das Durcheinander am Ende der Gesellschaft ist somit perfekt.

Für das musikalische Rahmenprogramm zwischen den Darbietungen der Hobby-Autoren sorgt das Ensemble Saitensprung. Dabei verzaubern die Musiker das Publikum etwa am Anfang und am Ende der Veranstaltung mit türkischen und irischen Stücken.

Doch bevor der Abend zu Ende geht, unterhält Roswitha Amtmann mit ihrer Kurzgeschichte „Das Erbe“ gekonnt ihre Zuhörerschaft. Dabei lässt sie diese in allerbester Erzählermanie während des spannendsten Moments im Ungewissen. Die Mitbegründerin der Schreibwerkstatt verspricht jedoch, dass eine Fortsetzung folgen wird.