Es war kurz nach Mitternacht, als bei der Zentralen Leitstelle in Dietzenbach zahlreiche Notrufe eingingen. Mehrere Autofahrer hatten das Feuer gemeldet. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr sahen sich am Ort des Geschehens nahe des Abzweigs zur L 3001 in Richtung Dietzenbach mit einer Feuerwand konfrontiert. Auf einer Länge von etwa 100 Metern brannten Strohballen lichterloh, die Flammen schlugen bis zu sechs Meter hoch. Der Wind trieb eine riesige Rauchwolke Richtung Urberach. Über das Informationssystem Katwarn wurde deshalb eine Meldung abgesetzt, Türen und Fenster geschlossen zu halten. In Abstimmung mit Landwirt Matthias Mirbach beschloss die Einsatzleitung um Stadtbrandinspektor Markus Tillmann, das Feuer kontrolliert abbrennen zu lassen. „Wir hätten sonst Unmengen von Wasser und jede Menge Manpower gebraucht. Und trotzdem kriegt man so ein Feuer nicht richtig gelöscht, weil immer wieder Glutnester auflodern“, sagt Tillmann. Ein solcher Einsatz ziehe sich in der Regel über mehrere Tage hin. Möglich war die Kontrollvariante, weil drumherum durch den Regen alles total feucht war. Sehr trocken hingegen waren die Strohballen, weil sie unter einer Plane gelagert waren. Die Ursache des Feuers steht zwar nach Angaben der Polizei noch nicht fest. „Brandstiftung kann allerdings nicht ausgeschlossen werden“, hieß es.
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Während die Feuerwehrleute aus Götzenhain und Sprendlingen nach etwa zwei Stunden die Heimfahrt antraten, übernahmen die Offenthaler Kollegen die Brandwache und bei Tagesanbruch die Nachlöscharbeiten. Gegen 11 Uhr meldete der Einsatzleiter „Feuer aus“. Dann mussten noch Fahrzeuge und Gerätschaften gereinigt werden. Gegen 13 Uhr konnten auch die letzten Kräfte den verpassten Schlaf der Nacht nachholen – nach gut 13 Stunden Einsatzzeit.