Oldtimer und verkaufsoffener Sonntag Fahrgass’ Classics lockt nach Dreieichenhain

Ein beliebtes Motiv für einen Schnappschuss war dieser Rolls Royce. Foto: Sauda

Dreieich (es) – Ein alter Fiat 500 bahnt sich am vergangenen Sonntag seinen Weg durch die Menge. Die Menschen machen Platz, und schauen dem Oldtimer hinterher, der langsam die Fahrgasse hinunter rattert. Oliver Giehl steht zufrieden am Obertor und fachsimpelt mit Passanten über Oldtimer. Intensiv tauscht er sich mit Bruno Schmidt aus. Der Egelsbacher kommt gern zu „Fahrgass’ Classics“ – auch, weil er ein großer Oldtimer-Liebhaber ist. 

„Ich fahre seit 40 Jahren einen Porsche 911 mit 200 PS“, sagt der Egelsbacher, der dann die Straße hinunterschlendert und auch das älteste Modell des Tages, einen Ford A aus dem Jahr 1928 sieht. „Wir haben alles richtig gemacht“, freut sich Giehl, der Vorsitzender der Werbegemeinschaft Dreieichenhain ist, die die Veranstaltung auf die Beine stellt. Und das zum bereits 13. Mal. Nachdem im vergangenen Jahr das Wetter den Organisatoren einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht hatte (nur gut 25 Oldtimer waren damals vor Ort), hätte es in diesem Jahr nicht besser sein können. Nicht zu kalt, nicht zu warm und vor allem: kein Regen.

Etwa 10.000 Besucher in der Fahrgasse

Das lockte gut 10.000 Interessierte in die Fahrgasse und über den sonnigen Tag verteilt mehr als 100 Oldtimer. Die historischen Fahrzeuge säumten die Haaner Einkaufsmeile, standen auf dem Areal des ehemaligen Faselstalls und auch im Burggarten waren etliche alte Automobile ausgestellt. Petra Bösser aus Langen allerdings stand am Obertor. Sie hat ein Goggomobil aus dem Jahr 1966 und den dazu passenden Wohnwagen. „Einen Werferlinger Heimstolz 9/200, das ist der kleinste“, sagt Petra Bösser, die durch ihren Schwager zu diesem Schmuckstück kam. „Ich war mit dem Goggomobil auch schon auf Sylt“, berichtet sie. Ein anderes Goggomobil, ein älteres grünes, das Anton Hutter gehört, war sogar schon in Spanien. Etwas weiter die Straße hinunter führte Joachim Armbrüster Helmut und Peter Sauer sein Militärfahrzeug vor, das er vor einigen Jahren gekauft und dann in aufwendiger Arbeit restauriert hat.

Fahrgass' Classics hat sich etabliert 

„Es ist ein Munga aus dem Jahr 1964. Und das Auto mit 44 Pferdestärken war ganz schön heruntergekommen und hatte viel Rost“, sagt der Mann aus Niederdorfelden. „Munga, dass steht übrigens für Mehrzweck-Universal-Geländewagen mit Allradantrieb“, erzählt Armbürster. Oliver Giehl, selbst Besitzer eines Bentleys, strahlt mit der Sonne um die Wette: 40 der gut 60 Mitglieder der Werbegemeinschaft machten mit. Als Giehl vor gut 14 Jahren die Idee zu dieser Veranstaltung kam, war es auch seine Leidenschaft für Oldtimer, die ihn auf die Idee brachte, Fahrgass’ Classics ins Leben zu rufen. „Wir haben damals nach einer Veranstaltung gesucht, die nach „Fahrgass’ swingt“ Leute anlockt“, erinnert sich Giehl. Und weil er selbst gern bei Oldtimer-Treffen war, wusste er, „dass die Menschen, die dort hingehen, auch zu uns passen würden“. So wurde Fahrgass’ Classics aus der Taufe gehoben. Die Veranstaltung hat sich etabliert und lockt Neugierige von Nah und Fern an.

Mehr Eindrücke von Fahrgass' Classics 2018 gibt es in der StadtPost-Bildergalerie