GROßBRAND IN SPRENDLINGEN Vier Feuerwehrleute leicht verletzt Feuer rafft Lagerhalle dahin

Die Darmstädter Straße ist während des Einsatzes ab der Aral-Tankstelle komplett gesperrt.

Dreieich – Die Flammen schlagen meterhoch aus der Lagerhalle in der Darmstädter Straße in Sprendlingen, als die Feuerwehren aus der ganzen Stadt Dreieich am frühen Samstagabend gegen 17.20 Uhr alarmiert werden. Das Gebäude einer Maler- und Lackiererfirma steht in Vollbrand und die Rauchsäule ist aus der ganzen Stadt zu sehen, als die Einsatzkräfte eintreffen.

Vier mit Rauchgasintoxikation leicht verletzte Feuerwehrleute, eine Schadenssumme in sechsstelliger Höhe und eine bei Redaktionsschluss noch ungeklärte Brandursache: Das ist die Bilanz des gefährlichen Lagerhallenbrandes, den Stadtbrandinspektor und Einsatzleiter Markus Tillmann als einen „der größten Einsätze der vergangenen Jahre“ bezeichnet. 230 Feuerwehrleute aus Dreieich, Neu-Isenburg, Egelsbach, Langen, Dietzenbach, Rodgau, Rödermark und Obertshausen sind im Einsatz, um den Brand zu löschen. „Es war eine hochgefährliche Situation, als wir am Brandort eintrafen“, berichtet ein Sprecher der Feuerwehren im Kreis Offenbach am Sonntagmorgen, „die besondere Herausforderung ist, dass die Bebauung sehr eng an dieser Stelle ist, die Lagerhalle liegt in einem Hinterhof. Das Gebäude war schon nicht mehr zu retten, als wir kamen. Die Einsatzkräfte, die zuerst eintrafen, haben alles richtig gemacht. Sie haben zunächst die Nachbarhäuser geschützt und abgeschirmt. Aufgrund der Hitzeentwicklung waren schon erste Fenster im Erdgeschoss geplatzt. Schlimmeres, nämlich ein Übergreifen der Flammen, konnte verhindert werden.“

Markus Tillmann ergänzt, dass sich das Feuer ungewöhnlich schnell ausgebreitet hat. „In der Halle wurden Lacke und Farben gelagert. Wir gehen davon aus, dass dadurch der Brand beschleunigt wurde“, sagt Tillmann.

Mit der Hilfe einer kleinen Drehleiter, die aus Langen angefordert wird und mit der die Feuerwehrleute auch auf der engen Fläche agieren können, löschen sie die Flammen. Die Anwohner aus den umliegenden Häusern werden wegen der Rauchentwicklung evakuiert und die Darmstädter Straße ist während des Einsatzes ab der Aral-Tankstelle komplett gesperrt. Die Polizeistreifen, die diese Aufgabe übernehmen, halten auch die Schaulustigen auf, die den Brand aus der Nähe betrachten und in den Hinterhof laufen möchten.

Einsatzleiter Markus Tillmann erklärt am Sonntag, dass die Zusammenarbeit der Feuerwehren im Kreis hervorragend geklappt habe: „Kommunikation und Brandbekämpfung waren sensationell. Ich habe heute Morgen schon alle Standbrandinspektoren angerufen und mich für die gute und schnelle Hilfe bedankt.“

Solch ein Einsatz ist auch eine immense Materialschlacht. „Wir sind gut ausgestattet mit Atemschutzgeräten, aber hier kamen die kompletten Atemschutzgeräte aus Dreieich und Rödermark zum Einsatz“, berichtet Tillmann. Bis morgens um vier löschen die ehrenamtlichen Feuerwehrleute die letzten Glutnester. Eine zweite Alarmierung erfolgt am Sonntagmorgen um sieben. Um ganz sicherzugehen, dass sich nichts mehr entzündet, wird erneut gelöscht. Bis zur Mittagszeit am Sonntag ist der Einsatz am Brandort beendet.

Ein besonderes Dankeschön bekommen die Nachbarn, die die Versorgung der Feuerwehrleute übernommen haben. „Wir haben nicht nur viel Dank gehört, von Anwohnern, die erleichtert waren, dass wir so schnell helfen konnten. Es gab auch viele, die mit Wasserkästen und Kaffee kamen, um unsere Leute zu versorgen. Das war wirklich toll“, sagt der Stadtbrandinspektor abschließend. Die Ermittlung der Brandursache liegt jetzt in den Händen der Polizei. Die Fachleute der Brandermittler nehmen die Untersuchung auf.
 njo