Wald wird zum Ort der Erinnerung Freiwillige pflanzen 500 Bäume in Dreieich

Lucas Jaron, Victor Leichtfuss, Tim Römer und Aylin Topaloglu gehörte zu der Gruppe der Freiwilligen, die am Mittwoch 500 Stileichen im Staatswald zwischen Dreieich und Dietzenbach pflanzten. Foto: col

Dreieich (col) – Rund 20 junge Leute stachen im Wald zwischen Dreieich und Dietzenbach im gemeinschaftlicher Arbeit Loch um Loch in den weichen Waldboden und setzten vorsichtig junge Stileichen ein. Etwa 500 Bäumchen wurden in der vergangenen Woche gesetzt und diese besondere Aktion hat einen schönen Hintergrund.

Insgesamt engagieren sich 3500 junge Menschen im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) bei DRK Volunta. Die Tochtergesellschaft des Deutschen Roten Kreuzes organisiert als Träger die Seminare, hilft bei Problemen und vermittelt Stellen. Nach einem Jahr Engagement soll den jungen Menschen ihre FSJ Zeit in Erinnerung bleiben. „Früher haben wir eine Tasse oder etwas ähnliches verschenkt, jetzt bekommen unsere FSJler eine Baumurkunde. Das ist ein nachhaltiges Geschenk und eine Gruppe hilft jedes Jahr auch beim Pflanzen“, erläutert Volunta-Geschäftsführer Peter Battenberg.

Mit den Volunta-Wäldchen werde ein Ort der Erinnerung für den Freiwilligendienst geschaffen und es sei gleichzeitige eine gute Gelegenheit, dieses wertvolle Engagement in der Öffentlichkeit sichtbarer und bekannter zu machen. In diesem Jahr bestand die Gruppe aus 20 FSJlern aus dem Raum Wiesbaden, die ihr FSJ zumeist in Bildungseinrichtungen wie Förderschulen absolvierten. Mit Lucas Jaron und Benedict Rudolf waren auch zwei junge Männer dabei, die aus dem Kreis Offenbach kommen und ein Freiwilliges Ökologisches Jahr beim Forstamt Langen leisten. Die beiden Jungs hatten nicht nur Heimvorteil, sie konnten auch mit Fachwissen beim Baumpflanzen punkten.

Stileichen für 0,7 Hektar

Revierförster Andreas Keller hatte in dem Staatsforst in Dreieich die passende Fläche für ein neues Volunta-Wäldchen. „Wir hatten das Stück gerade gerodet, vorher standen hier Fichten, die den vergangenen, heißen Sommer mit deutlichen Schäden davon getragen hatten und der Borkenkäfer hatte sie weiter strapaziert“, erläutert der Förster. 0,7 Hektar werden jetzt mit Stileichen bepflanzt, insgesamt 4 000 Bäume, von denen in diesen Tagen eben die ersten 500 gepflanzt wurden.

Für Benedict Rudolf und Lucas Jaron war das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ), das im September endet, ein Glücksgriff. „Ich habe mich schon vorher für Biologie und Natur interessiert. Mit Forst hatte ich nie so richtig was zu tun. Nach diesem Jahr werde ich aber Forstwirtschaft studieren“, kündigt der Egelsbacher Jaron an, „ich habe hier eine super Zeit und die Arbeit ist sehr abwechslungsreich und spannend.“ Auch Benedict Rudolf, der aus Sprendlingen kommt, hat das FÖJ den Berufswunsch bestätigt. „Ich brauchte dieses Jahr für den Fachhochschulabschluss und werde mich jetzt auch in Forstwirtschaft einschreiben.“

Die anderen Helfer an diesem Vormittag kommen alle aus sozialen Berufsrichtungen. Die körperliche Arbeit an der frischen Luft hat ihnen auch gefallen – aber sie werden sich beruflich nach ihrem Praxisjahr ebenfalls weiter in diese eingeschlagene Richtung orientieren. Das FSJ habe gute Einblicke gewährt, wie das Berufsleben aussehen könnte.