Langes Festwochenende der Offenthaler Feuerwehr Gelebte Gemeinschaft

Die Schule brennt – zum Glück nicht. Die Jugendfeuerwehr konnte bei einer Übung zeigen, was sie kann. Bild: Jost

Dreieich – Vier Tage Party am Stück, die Freiwillige Feuerwehr Offenthal hat den 60. Geburtstag ihrer Jugendfeuerwehr gebührend gefeiert. Comedy, Rock, zünftige Oktoberfeststimmung, da war für jeden Geschmack etwas dabei. Mehr als 300 ehrenamtliche Helfer beim Ausschank hinter den Theken, beim Aufbau, an den Kassen, beim Einlass – bei der Feuerwehr wird Gemeinschaft gelebt.

Nach dem Auftakt mit Bodo Bach reißen Pfund mit den Hits der vergangenen 30 Jahre fast das Zelt ab. Etwa 700 Leute feiern mit der Coverband eine große Sause. Die Meinung ist einhellig: Viele haben die Formation in den vergangenen Monaten immer mal wieder gesehen und Spaß gehabt, aber der Abend in Offenthal toppt alles. Auch Frontmann Markus Philipp lobt die Besucher und schwitzt, nachdem sein eigenes T-Shirt „durch“ ist, passend zum Anlass ein Jugendfeuerwehr-Shirt durch. Auch die Vorgruppe kommt gut an. Die Coverband Black Smoke Rising heizt die Stimmung an.

Am Samstag steht das Geburtstagskind, die Jugendfeuerwehr, im Mittelpunkt. Am Mittag dürfen die Jungs und Mädchen zeigen, was in ihnen steckt. Die Alarmierung zwei Tage vor Schulbeginn nach den Sommerferien lautet: Die Schule brennt. Tatsächlich dringen dicke Rauchschwaden aus den Fenstern der benachbarten Wingertschule. Zum Glück mit der Nebelmaschine kreiert, aber es reicht, um einen realistischen Eindruck zu hinterlassen. Die jungen Einsatzleute wissen, was zu tun ist und löschen souverän.

Im Zelt spielt mittags der Spielmannszug der Feuerwehren Offenthal und Götzenhain und eine gefühlt unendliche Kuchentheke voll mit selbst gebackenen Köstlichkeiten findet reißenden Absatz. Die jungen Gäste erfreuen sich am Luftballonwettbewerb und alle sind gespannt, welcher Ballon den weitesten Weg zurücklegt.

Samstagabend ist wieder Partytime im Zelt, diesmal etwas zünftiger.
 njo

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450 Besucher lassen es mit Alan Best und der Frankfurter Oktoberfestband krachen. Ein bisschen müde, aber glücklich sitzt Jens Baumgärtner an diesem Abend kurz vor Mitternacht am Rand des Zeltes. Der Vorsitzende des Feuerwehrvereins bringt der Sängerin der Band noch ein alkoholfreies Weizenbier und beobachtet die Menschen in Dirndl und Lederhosen, die zu DJ Ötzi tanzen. „Ja, wir gehen mit dem großen Zelt, den Bands und Bodo Bach schon ein gewisses finanzielles Risiko ein. Aber wenn es so läuft, dass es aufgeht, und alle so einen Spaß daran haben, hat es sich gelohnt“, zieht Baumgärtner Bilanz. Er selbst war am Samstagmorgen erst um sechs Uhr zu Hause und um neun schon wieder am Festplatz hinter dem Feuerwehrhaus.

„Ja, es ist hart und ja, ich stecke es nicht mehr so gut weg wie vor zehn Jahren“, räumt er lachend ein. „Aber zu sehen, wie wir alle das zusammen stemmen, das ist ein verdammt schönes Gefühl und schweißt uns auch zusammen“, ist er sehr zufrieden mit dem Engagement seiner Vereinskameraden.

Am Sonntag steht Feuerwehr-Action auf dem Festprogramm. Neben Kinderspielen, Kuchentheke, Dino-Kindereisenbahn und Kreativangeboten rücken diverse Feuerwehrstaffeln aus der Region zur „Be a strong Firefighter challenge“ an. Angefeuert von zahlreichen Zuschauern auf der abgesperrten Friedhofstraße müssen die Feuerwehrleute und Besucher, die mitmachen, bei dem Wettbewerb herausfordernde Aufgaben bewältigen. In kompletter Schutzausrüstung gilt es, zwei schwere Kanister durch einen Slalom zu tragen, mit dem Wasserstrahl aus der Feuerwehrspritze einen Ball von einem Kegel zu spülen, mit vielen Hammerschlägen rund 70 Kilo Gewicht auf einer Schiene zu bewegen und zum Abschluss auch noch eine gut 80 Kilo schwere Rettungspuppe ins Ziel zu schleppen. Die Anstrengung steht den Teilnehmern ins Gesicht geschrieben. Auch die große Fahrzeugausstellung inklusive Technisches Hilfswerk, Polizei und Rettungswagen ist am Sonntagnachmittag gut besucht.  njo