Kundenzentrum der Stadtwerke Dreieich zieht um Herausforderungen gemeinsam wuppen

Kundenzentrum und Kernverwaltung der Dreieicher Stadtwerke sind in Kürze in diesem Gebäude im Sprendlinger Gewerbegebiet untergebracht. Bild: strohfeldt

Dreieich – Gemeinsam wappnen sich die Stadtwerke Dreieich und Neu-Isenburg für die vielfältigen Aufgaben, die sie im Zuge der Energiewende zu schultern haben. Die beiden Unternehmen bringen am 1. Januar eine neue Gesellschaft an den Start, um schlagkräftiger zu werden. Die gemeinsame Tochter mit rund 70 Mitarbeitern wird ihren Sitz in der Eisenbahnstraße in Sprendlingen haben.

Die Gründung der Stadtwerke-Netzdienste Dreieich und Neu-Isenburg GmbH bringt logistische Änderungen mit sich. Das Kundenzentrum und die Kernverwaltung der Stadtwerke Dreieich müssen Platz machen für die Kollegen aus Neu-Isenburg. Heißt: Etwa 45 Beschäftigte haben ihren Arbeitsplatz künftig nicht mehr in der Eisenbahnstraße, sondern ziehen um. Der Umzug an den neuen Standort in der Robert-Bosch-Straße 5 (Haus C) erfolgt diese Woche. Deshalb bleibt das Kundenzentrum vom 13. bis 17. November geschlossen, ist aber unter z 06103 602-222 erreichbar. Am 20. November läuft dann der Betrieb am neuen Standort im Sprendlinger Norden an.

Die ersten der mehr als 35 Mitarbeiter aus Neu-Isenburg kommen nach Angaben von Steffen Arta Ende November, bis zum Jahresanfang sollen alle da sein. „Es wird am Anfang ein bisschen ruckeln, bis sich die Abläufe eingespielt haben“, macht sich der Geschäftsführer der Dreieicher Stadtwerke nichts vor. „Man kann nicht erwarten, dass alles auf Anhieb reibungslos klappt. Aber ich bin sicher, wir werden schnell zusammenwachsen und von Tag eins an voll arbeitsfähig sein.“ Von der rechtlichen Möglichkeit, dem Betriebsübergang zu widersprechen, habe im Übrigen niemand aus der Belegschaft Gebrauch gemacht. Geschäftsführer sind die bisherigen Technischen Leiter beider Stadtwerke, Denis Wiesner und Uwe Hildebrandt.

Die neue GmbH kümmert sich um Netzbetrieb sowie Netzplanung und den Bau von Strom-, Gas-, Wasser- und Wärmenetzen; ebenso um die Wassergewinnung, das Messwesen und technische Dienstleistungen. Dabei geht es auch darum, Kräfte zu bündeln und vor allem dem Fachkräftemangel zu begegnen. Die Zahl der Aufgaben steigt, aber Personal ist rar. Dabei braucht die Gesellschaft weitere Leute, allein schon um die Babyboomer zu ersetzen, die in den nächsten Jahren in Rente gehen. „Im technischen Bereich suchen wir dringend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, angefangen bei den Azubis über Monteurinnen und Monteure bis hin zu Meisterinnen und Meistern“, sagt Artas Neu-Isenburger Kollege Kirk Reineke.

Ausbau erneuerbarer Energien, kommunale Wärmeplanung, Dekarbonisierung, Digitalisierung, Ausbau des Ladenetzes für E-Autos – den Stadtwerken kommt bei der Energiewende eine tragende Rolle zu. Zusammen können die Herausforderungen besser gemeistert werden, sind sich Arta und Reineke sicher. Im Prinzip sei die Kooperation alternativlos. „Mit dem Zusammenschluss verhindern wir ein Outsourcing, wie es immer häufiger in anderen Bereichen, wie etwa der IT, aufgrund fehlender Fachkräfte passiert. Wir möchten auch in Zukunft den Zählerschrank unserer Kundinnen und Kunden mit unseren Leuten öffnen oder die Gasstationen warten“, so Reineke. Nicht zuletzt erhoffen sich die Geschäftsführer positive Auswirkungen auf den Ausbildungssektor. Zusammen könne man jungen Leuten deutlich mehr Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten bieten. Und die sind bei der heutigen Generation gefragt.

Von Frank Mahn