Mit dem Umzug in Sprendlingen geht eine kurze, aber heftige Kampagne zu Ende Narren genießen Bad in der Menge

Prinz Florian und Prinzessin Norma gaben am Dienstagnachmittag noch einmal richtig Gas. Die Tollitäten schwärmen von den Erlebnissen der vergangenen Wochen. Bild: Strohfeldt

Dreieich – Zum Abschluss der Kampagne haben sie noch einmal alles gegeben: Prinz Florian I. und seine Lieblichkeit Prinzessin Norma I. verstecken ihre Augen hinter Sonnenbrillen und auch die Stimmen sind leicht angekratzt. Das macht aber alles nichts, beim letzten Umzug der Saison geht es im kunterbunten Lindwurm mit rund 30 Nummern durch die Sprendlinger Innenstadt.

Der beste Platz am Dienstagnachmittag ist die Gabelung von Offenbacher und Frankfurter Straße. Dort haben Bürgermeister Martin Burlon und Stadtverordnetenvorsteherin Bettina Schmitt ihren eigenen Wagen aufgestellt und den perfekten Blick in die feiernde Menge. Der Rathauschef ruft dem Prinz schon aus der Entfernung zu, dass er an Aschermittwoch die Macht wieder abgeben muss.

„Ich hätte mir ein bisschen mehr Hilfe bei der Regierung gewünscht“, sagt Burlon lachend. Er bedankt sich aber ausdrücklich beim Prinzenpaar der Bremser, weil es die Stadt inner- und außerhalb von Dreieich ganz hervorragend repräsentiert habe.

Die meisten Zugnummern am Faschingsdienstag waren schon am Sonntag in Götzenhain dabei. Die Bimmbären mit der großen 50 auf dem Wagen für ihr Jubiläum, der Förderverein der städtischen Behindertenhilfe mit Vorsitzender Heidi Schäfer als Schneemann an der Spitze und die SG Götzenhain mit ihren Jung-Elfern, den Garden und dem Damen-Elferrat, der von Parlamentschefin Bettina Schmitt zu dessen großer Freude mit Sekt bewirtet wird.

Exklusiv beim Sprendlinger Umzug tanzen die Erzieherinnen und die Kinder von Kita Schulstraße und der Krippe Heckenborn durch die Straßen. Unter dem Motto „Superhelden sind bunt“ versorgen kleine Prinzessinnen, Astronauten und Spiderman die anderen Kinder mit Bonbons.

Auch neu als Fußgruppe dabei ist eine Gruppe junger Männer vom Sprendlinger Kerbteam. Die Kerbburschen wollen es im August richtig krachen lassen und rasseln ordentlich mit der Spendenbüchse.

Die Wilden Wachteln in wunderschönen Pinocchio-Kostümen haben noch mal ihren Auftritt, wie auch Dutzende Schneeflocken der Bremser. Die letzte Nummer im Zug sind die Hoschebäuch, das Männerballett des 1. Sprendlinger Karnevalvereins. Ihre Schandtat vom Sonntagnachmittag hat sich bis ins Rathaus herumgesprochen, Martin Burlon spricht die Männer auf die Entführung der Prinzessin an. Sie haben Norma I. vom Götzenhainer Umzug gekidnappt – da haben Prinz Florian und Hofmarschall Marcus wohl eine Sekunde nicht gut genug aufgepasst. Ist jetzt alles Schnee von gestern.

Das Prinzenpaar ist nach vielen Wochen Fastnacht bester Laune. „Wir hatten eine so schöne Zeit, es war nur großartig“, sagt Norma Ebert, die schon vor dem Umzug mal ein Tränchen verdrückt, weil der Aschermittwoch jetzt vor der Tür steht und der Spaß ein Ende hat.

Ganz unschuldig ist das Dreieicher Prinzenpaar aber auch nicht. Die beiden haben beim Rathaussturm in Neu-Isenburg dem dortigen Prinzenpaar den Schlüssel geklaut. Gegen eine Spende über 111 Euro für den Förderverein der Behinderthilfe rückten sie den Schlüssel wieder raus.
 njo

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