RICARDA-HUCH-SCHULE Minister informiert sich über Unterricht mit Lego-Robotern Physik auf spielerische Art verstehen

Demonstration mit Lego-Robotern: Kultusminister Alexander Lorz (rechts) schaut sich an der Ricarda-Huch-Schule in Sprendlingen die Umsetzung der First Lego League Challenge an. Foto: Jost

Dreieich – Justus, Bruno und Angela tüfteln an ihrem Lego-Roboter. Das Gefährt, in dessen Mitte ein Computer eingebaut ist, soll fahrtüchtig werden. Die Schüler der elften Klasse der Ricarda-Huch-Schule (RHS) überlegen gemeinsam, wo sie am besten das Zahnrad für den Antrieb installieren.

Im Nachbarraum sind Kenan, Kieren, Merdan und Noah schon einen Schritt weiter. Ihr Gabelstapler aus bunten Legosteinen ist fertig programmiert und fährt bereits über ein iPad ferngesteuert über ein Spielfeld und löst zum Teil komplexe Aufgaben. Sie können mit dem Gefährt kleine Container entladen, eine Fracht transportieren oder eine Brücke anheben oder absenken. Noch läuft es nicht ganz einwandfrei: „Von der ersten Stunde an macht unser Stapel-Roboter eine konstante Evolution durch“, erläutert Kieren lachend. „Es ist eine stetige Entwicklung bei der Programmierung der perfekten Winkel und Krafteinstellungen.“ Keine Frage, dieser besondere Physikunterricht unter der pädagogischen und fachlichen Leitung von Physiklehrer Daniel Kiok fasziniert die Jugendlichen in besonderem Maße. „Wir können endlich mal die Theorie in die Praxis umsetzen. Das macht irre viel Spaß und ist eine Gelegenheit, die Note zu verbessern“, schwärmt Kenan vom praktischen Unterricht. „First Lego League Challenge“ heißt das Projekt, das jetzt an etlichen Schulen Einzug gehalten hat.

Hessens Kultusminister Alexander Lorz hat sich die Umsetzung im Unterricht am Freitag an dem Sprendlinger Gymnasium angesehen. „Die First Lego League Challenge ist ein weiterer wichtiger Baustein des Programms Löwenstark, mit dem wir Schülerinnen und Schüler bei der Bewältigung der Folgen der Corona-Krise unterstützen“, erklärt der CDU-Politiker. Im März 2021 ist das zweijährige Projekt gestartet, in das Land und Bund rund 150 Millionen Euro investieren.
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Der Minister schaut den Jugendlichen der RHS über die Schulter: „Mit dem Bauen und Programmieren der Roboter werden bei den Schülerinnen und Schülern eine ungeahnte Kreativität und technisches Verständnis geweckt. Das Projekt zeigt, wie breit gefächert unser Förderprogramm aufgestellt ist“, sagt Lorz. Die Lego Challenge ist indes nicht neu: Seit 2002 gibt es sie als Forschungs- und Roboterwettbewerb. Sie soll den Zugang zu naturwissenschaftlichen Fächern ebnen und frühzeitig ihre Motivation wecken, sich mit komplexer Technik zu beschäftigen.

Schulleiter Torsten Lampert freut sich über das Engagement und den Tatendrang: „In der Zeit von Homeschooling leidet der Experimentalunterricht natürlich extrem. Gut, dass er jetzt wieder möglich ist. Und Dank an das Land Hessen, denn ohne die Unterstützung wäre das nicht möglich gewesen“, betont Lampert.

Physiklehrer Daniel Kiok, der auch Landesbeauftragter für das Förderprogramm der Lego League ist, hebt den Wert der bunten Plastiksteine hervor: „Die Schüler haben die Möglichkeit, das Programmieren zu üben und die mechanischen Prozesse in der Praxis zu verstehen. Darüber hinaus hat die Arbeit in den Kleingruppen mit viel Kommunikation untereinander auch einen guten Effekt auf die Sozialkompetenz“, sagt Daniel Kiok.  njo