Sängerkreis trifft sich zur Hauptversammlung Hugo Graf erhält Werner-Como-Preis

Mit dem „Werner-Como-Preis“ hat Vorsitzender Siegfried Roet (links) anlässlich der Hauptversammlung des Sängerkreises Offenbach in Heusenstamm seinen bisherigen Vize Hugo Graf aus Rödermark ausgezeichnet. Auch die neue Stellvertreterin Ute Hermsdorff gratulierte. Foto: hhr

Heusenstamm (hhr) – Harmonie prägte die Hauptversammlung des Sängerkreises Offenbach, wo am Wochenende die Weichen für die nächsten zwei Jahre gestellt wurden.

101 Delegierte aus 68 Mitgliedsvereinen sind, vom Gemischten Chor der gastgebenden Sängervereinigung von 1876 musikalisch begrüßt, im Saal der Vereine in Heusenstamm zusammengekommen und bestätigetn ihren Vorsitzenden Siegfried Roet (Hainburg) einstimmig im Amt. Ihm zur Seite steht in neuer Stellvertretung die Heusenstammerin Ute Hermsdorff. Sie tritt die Nachfolge von Hugo Graf (Rödermark) an, der nach 14-jähriger Tätigkeit in mehreren Vorstandsfunktionen nicht mehr in dem Gremium vertreten ist. Mit der Verleihung des „Werner-Como-Preises“ wird ihm für seine Verdienste eine besondere Ehrung zuteil. Er ist nach Ehrenkreischorleiter und Musikkapellmeister Bernhard Seelbach erst der zweite Empfänger dieser Auszeichnung.

Mühlheimer Peter Wetterich ist neu mit dabei

Geschäftsführer bleibt Peter Kerbsties aus Hainburg. Als Beisitzer füllen wie bisher Brigitte Hutz (Frankfurt), Astrid Rebell (Rödermark) und Michael Gerheim (Seligenstadt) den Vorstand auf. Neu dabei ist der Mühlheimer Peter Wetterich. Weitere personelle Festlegungen treffen die Sängerfreunde, indem sie den bisher mit den Kreischorleitern Andrea Hermes-Neumann und Martin Trageser besetzten Musikausschuss um die Gesangspädagogin Ilka Bauersachs und den nicht minder erfahrenen Chorleiter Michael Knopke aufstocken. Nach wie vor vakant bleiben die Positionen der Frauenbeauftragten und des Verantwortlichen für die Jugendarbeit. Allerdings behalten diese Aufgabenbereiche die Vorstandsmitglieder Brigitte Hutz, die sich vor allem um das zwei Mal im Jahr erscheinende „aCHORd“-Magazin kümmert, und Michael Gerheim im Blick.

Der Sängerkreis Offenbach gehört mit seinen über 3100 erwachsenen Aktiven und mehr als 600 Kindern und Jugendlichen in 142 Chören zu den größten im Land. „Sie alle haben das kulturelle Leben auf vielfältige Weise bereichert“, konstatiert Roet und erwähnt vor allem das seit 20 Jahren erstmals wieder veranstaltete Wertungs- und Beratungssingen in Ober-Roden. Der Vorsitzende schlägt auch kritische Töne an: „Wenn man weiß, dass noch nie so viel gesungen wurde wie heutzutage und das Singen als solches positiv wahrgenommen wird, haftet dem Gesang im Verein ein mitunter verstaubtes Image an.“ Es müsse wohl hausgemacht sein. „Wir wollen als moderner Verband den Vereinen helfen, dass sich das ändert, und auch die Kommunikation verbessern.“

Das bedinge die Bereitschaft der Vereine, diese Hand zu ergreifen. „Doch wem sage ich das? Die es betrifft, sind augenscheinlich heute nicht hier“, moniert Roet beim Blick in den Saal. Als ermutigend bewertet Roet, dass die Aktion „Gesund durch Singen“ und eine Aufkleber-Kampagne Neugier und Interesse bei den Menschen wecken. Auch gebe es tolle Chorprojekte. So sorgten etwa die Vereine Reine Männersache Zellhausen sowie die Frauen der Frohsinn-Chöre Ober-Roden für frischen Wind durch teils unkonventionelle Initiativen. Bedauerlich nennt Roet, dass Veranstaltungen und Feste für die Allgemeinheit durch immer mehr Auflagen befrachtet würden, Verordnungen und Vorgaben daher das Engagement vieler ehrenamtlich tätiger Menschen ausbremsten. Manche Vereine resignierten bereits und verzichteten auf die Ausrichtung öffentlicher Feierlichkeiten. „Einerseits ist das Ehrenamt der Kitt der Gesellschaft, auf der anderen Seite greift das Finanzamt den Vereinen bis in die letzte Schublade.“