„Konzertstunde“ mit dem Frauenchor und dem Kleinen Chor des Gesangvereins Konkordia Perfekter Rhythmus und stimmliche Brillanz

Dem Motto treu geblieben sind der Frauenchor sowie der Kleine Chor des Gesangvereins Konkordia.In ihrer dritten Konzertstunde zum Anlass des 170-jährigen Bestehens hieß es „voices@pop“, wobei man Schwerpunkte erkennen konnte. Während der kleine Chor mit zeitgenössischer Popmusik und hervorragendem Rhythmus glänzte, ging der Frauenchor es etwas gediegener an und spielte seine Qualitäten in stimmlicher Brillanz heraus. Foto: Holecek

Heusenstamm (red) – Dem Motto treu geblieben sind der Frauenchor sowie der Kleine Chor des Gesangvereins Konkordia.

In ihrer dritten Konzertstunde zum Anlass des 170-jährigen Bestehens hieß es „voices@pop“, wobei man Schwerpunkte erkennen konnte. Während der kleine Chor mit zeitgenössischer Popmusik und hervorragendem Rhythmus glänzte, ging der Frauenchor es etwas gediegener an und spielte seine Qualitäten in stimmlicher Brillanz aus.

Man merkte aber auch in dem Konzert, dass der Kleine Chor „voices“ beherrscht, sowie der Frauenchor „pop“.

Pfarrer Sven Sabary begrüßte die Chöre und das Publikum zu Beginn herzlich in der evangelischen Kirche und brachte seine Freude zum Ausdruck, dass er dieses Mal „den Ausblick von anderer Seite aus genießen kann“. Der Kleine Chor unter der Leitung von Alexandra Franz gestaltete den ersten Teil des Konzertes und begann mit dem Kanon “Calypso Gloria“ (Emily Crocker). Mit dem sauber interpretierten Wechselgesang von „Gloria in excelsis Deo“ setzte der Chor auch ein erstes Ausrufezeichen in Sachen Rhythmus. Das bestätigte sich auch im zweiten Beitrag: Mit „Walking on Sunshine“, bekannt durch Katrina & The Waves, stand ebenfalls der Rhythmus im Vordergrund, während der nachfolgende „Junimond“ (Rio Reiser) die stimmliche Entwicklung des Kleinen Chores im Laufe der Jahre sichtbar machte. Es folgte ein klassischer Walzer mit „Que Sera“, mit welchem Doris Day nicht nur auf der Bühne oder vor der Kamera die Herzen eroberte, sondern auch mit ihrer Stimme. Der Gospel „Voice of Heaven“ von Michael Schmoll machte deutlich, dass ein Gospel nicht unbedingt langsam und traurig sein muss. Wir kennen es aktuell aus dem Radio: „Counting Stars“ von One Republic.

Mit diesem Hit verabschiedete sich der Kleine Chor und der Frauenchor mit seinem Dirigenten Ronald R. Pelger zog ein.

Der zweite Teil begann mit dem Song „Only Time“ von Enya, der im Publikum Gänsehaut erzeugte. Hier wurde bereits deutlich, dass es ein jahrelanges Training erfordert, leise gesungene Stellen in einer derartigen stimmlichen Qualität vorzutragen. Ganz anders ging es im zweiten Stück zu. Ein fetziger Rhythmus beherrschte den folgenden Hit „I say a little prayer“ von Aretha Franklin, welcher zumindest durch den Titel den kirchlichen Bezug herstellt. Romantischer wurde es mit „From a Distance“, weltbekannt durch Bette Midler. Es war deutlich zu hören, dass der Frauenchor dies nicht zum ersten Mal sang.

Gleich mit drei Gospels verabschiedete sich der Frauenchor vom Publikum. Mit sehr viel Gospelerfahrung interpretierte der Chor „Ain’t no Mountain High Enough“ (Marvin Gaye), „I will follow him“ (bekannt durch den Film „Sister Act 1“) und letztendlich mit dem Negro Spiritual „Free at Last“. Deutsch übersetzt heißt dies „Endlich erlöst“. Dies waren die Chöre allerdings noch nicht, denn sie warteten in Gesamtformation noch mit zwei Zugaben auf. Es folgte zunächst ein zweites Mal Gänsehaut. „May it Be“, ebenfalls von Enya, verzauberte das Publikum in solchem Maße, dass man eine Stecknadel in der Kirche hätte fallen hören können. Ronald Pelger übergab das Dirigat an seine Kollegin Alexandra Franz, die mit dem Welthit „Mamma Mia“ von Abba diese Stimmung relativierte, sodass das Publikum nach einem kräftigen Applaus fröhlich die Kirche verließ.

Was wäre ein Konzert ohne seine Mitgestalter? „Er gehört schon zum Inventar“ sagte mal der Vorsitzende, Bernhard Krostewitz, über den Pianisten Michael Hittel. Er hat Recht, denn Michael Hittel ist schon seit Jahrzehnten treuer Weggefährte der Konkordia und begleitete auch dieses Konzert professionell am Klavier. Nicht ganz so lange im Amt ist Moderator Julian Muris, der mit viel Wortwitz und Routine durch das Programm führte, sodass ihm dieses Amt wohl für lange Zeit erhalten bleiben wird. Ihr Solo-Debüt in einem Konzert feierte Sopranistin Melanie Perticaro, die ihre Aufgabe im Gospel „I will follow him“ mit Bravour erfüllte. Der „Hausherr“, Pfarrer Sven Sabary, war von der Gesamtdarbietung sehr angetan und zeigte sich erfreut, dass die Kirche nahezu voll besetzt war.

Die Konkordia hat nun viel Zeit, um sich auf das Highlight ihres Jubiläumsjahres vorzubereiten, dem Musiktheaterstück „Der Bembel-Baron“ aus der Feder von Thomas Hartmann, mit welchem der Verein den Heusenstammer Kultursommer 2019 am 22. Juni 2019 auf dem Festplatz am Bannturm eröffnet.