Positive Bilanz nach zehn Jahren Ein Treffpunkt für alle Generationen in Langen

Im Zentrum für Jung und Alt fühlen sich einfach alle wohl. Viele Projekte sprechen mehrere Generationen an. Auch zum zehnten Geburtstag kamen Jung und Alt vorbei. Foto: col

Langen (col) – Im idyllischen Garten sitzen die Damen unter dem Baum und trinken Kaffee, nebenan im Sandkasten krabbeln die Babys brabbelnd umher und im lichtdurchfluteten Gymnastikraum tanzen die Kinder zu lautem Hip-Hop-Sound ausgelassen unter der Anleitung von Trainerin Irina Kitzmann.

Das große Sommerfest und Tag der offenen Tür anlässlich zehn Jahre Zentrum für Jung und Alt (Zenja) repräsentierte genau das, was das schöne Gebäude mit dem lauschig angelegten Garten an der Zimmerstraße seit einem Jahrzehnt ist: ein Treffpunkt für alle Generationen. Die einzelnen Gruppen, die im Haus aktiv sind, hatten sich mit viel Infomaterial vorbereitet, die Küche lockte mit internationaler Kuchentafel und im Freien wurde der liebevoll angelegte Kräutergarten vorgestellt.

„Das Haus, dass das Mütterzentrum, den Elternservice und die Seniorenhilfe 2006 unter ein Dach gebracht hat, war damals eine wegweisende und wichtige Entscheidung“, sagt Monika Maier-Luchmann vom Mütterzentrum. Anfangs, so erzählt Maier-Luchmann, habe es viele skeptische Stimmen gegenüber dem gemeinsamen Projekt gegeben. Wie solle das funktionieren, Alt und Jung zusammen, bei so unterschiedlichen Zielgruppen und Bedürfnissen? „Aber wir haben das Zenja immer als gemeinsames Ziel in den Mittelpunkt gestellt und bis heute hat sich alles gut miteinander verzahnt. Wir haben das erreicht, was wir wollten: Wir sind eine Anlaufstelle für Alt und Jung, ohne ein generationen-verschmilzender Brei zu sein. Jeder findet hier seine Nische“, sagt Monika Mailer-Luchmann.

Auch für Bernhard Knerr, Vorsitzender der Langener Seniorenhilfe, hat das Zenja nur positive Entwicklung für die Vereine gebracht. Das belegten auch die Mitgliederzahlen. Das Mütterzentrum hat mit 500 Mitgliedern die Zahlen fast verdoppelt und die Seniorenhilfe ist auf 1.400 Mitglieder angewachsen. „Natürlich hat jeder Verein sein Eigenleben, aber wir haben viele Projekte gemeinsam, wo wir voneinander profitieren können“, sagt Knerr. Beim Repaircafé sei der 18-Jährige ebenso aktiv wie der 82-Jährige, im täglichen Cafétreff seien junge Familien gern gesehene Gäste genauso wie die Senioren, bei der Gartengestaltung sind alle Generationen im Boot und beim Erzählcafé berichten die Senioren aus ihrem Leben, und die Jungen versorgen alle mit Kaffee. Die Akzeptanz des Zentrums sei inzwischen groß und auch die Politik stehe hinter dem Zenja.

„Anfangs saßen wir manchmal hier und es war so leer, dass wir überlegt haben, ob wir doch nicht den ein oder anderen Tag schließen sollen. Wir haben uns gegenseitig Mut zugesprochen und die Ausdauer und der Einsatz haben sich gelohnt. Heute stoßen wir öfter an unsere Kapazitäten“, sagte Monika Maier-Luchmann, dass die 950 Quadratmeter optimal genutzt seien. Den zehnten Geburtstag haben die Nutzer, Mitglieder, langjährige Weggefährten jüngst ausgiebig gefeiert – jetzt werden die nächsten zehn Jahre mit dem gleichen Elan angegangen.