Obstbaumaktion der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Zum 43. Mal gibt es Bäume frei Haus

Der Dietesheimer Udo Parakenings pflanzte im Anschluss zwei Bäume ein Foto: man

Mühlheim (man) – Die Kulturlandschaft zwischen Dietesheim und Lämmerspiel eignet sich hervorragend zum Spaziergang. Das liegt auch daran, dass die Mühlheimer Abteilung der „Schutzgemeinschaft Deutscher Wald“ seit 1978 jährlich an die Eigentümer der Grundstücke auf dem Gailenberg Obstbäume verteilt. Am Samstag, den 2. November war es wieder so weit. Am leichtesten hat es Daniel Tybussek, sich jeweils zu merken, das wievielte Mal der Mühlheimer Ortsverein der „Schutzgemeinschaft Deutscher Wald“ die Baumvergabe auf dem Gailenberg organisiert. „Immer einmal mehr als ich alt bin“, rechnet der Bürgermeister. Folglich gab es zum 43. Mal Bäume frei Haus. Wie immer ist die Vergabe top vorbereitet. Für einen oder gleich mehrere junge Obstbäume kann sich anmelden, wer plant, das Geschenk des Kreises Offenbach auf seiner Parzelle auf dem Gailenberg, im Donsenhard oder in den Mainauen von Mühlheim und Dietesheim zu pflanzen. Die meisten graben jedoch gleich vor Ort ein. Zu den Bäumen gehört auch das Drahtgitter, das bis in eine Höhe von 1,6 Meter reicht. Ansonsten machten sich die Schafe, die hier regelmäßig weiden, an der Rinde zu schaffen. Die Organisation übernimmt zwar die SDW, die Kosten deckt aber der Kreis. Die liegen in diesem Jahr bei rund 1000 Euro. „Immer in einem niedrigen vierstelligen Bereich“, beziffert Rainer Kraft. Der Vorsitzende des SDW gibt zusammen mit Gerald Fassing die vorbereiteten 43 Bäume an die 18 Interessenten aus. Es liegt in der Natur der Sache, dass die Nachfrage im Laufe der Jahre geringer geworden ist. Die Obstbäume brauchen einen Mindestabstand von zehn Metern. Irgendwann wird es zu eng.

Bernd Schwerzel, der Vorsitzende des Obst- und Gartenbauverein Lämmerspiel, nimmt einen Baum der Sorte Jonagold und einen mit dem Namen Goldparmäne für die zwei Grundstücke mit, die er pflegt. Eines gehört Schwerzels Mutter, „das andere habe ich selbst gekauft“. Wer einen Baum abholt, kann nicht erst ein paar Tage warten, er muss ihn sofort einpflanzen, sonst kann er eine spätere Apfelernte vergessen. Das Wetter hält bei wolkenverhangenen Himmel und außergewöhnlich warmen Temperaturen. Niemand wird nass. Mit den Erträgen sah es im letzten Sommer ziemlich mau hier oben aus. Während der Baumvergabe im letzten Jahr, die immer am ersten Samstag im November stattfindet, hingen nach dem extrem heißen und trockenen Sommer 2018 noch etliche Bäume voller Äpfel. Unter dem Gewicht der Früchte krachten oft die Äste ab. In diesem Jahr spielte sich das Gegenteil ab. Jürgen Ries, der mit Schwager Mathias Stein einen Alkmene-Baum abholt, zeigt zwei Bilder des selben Baums, der im Frühjahr 2018 noch prächtig blühte, während in 2019 zur gleichen Jahreszeit nur noch Blätter dran hingen. Es sei nicht so gewesen, dass an keinem Baum ein Apfel hing, „aber es lohnte sich wahrlich nicht, zur Ernte raus zu fahren“. Der Mühlheimer SDW verkauft auch in diesem Jahr einen Kalender, zusammengestellt mit professionell wirkenden Bildern Mühlheimer Natur, die der Vorsitzende Rainer Kraft fotografierte. Das nächste Weihnachten kommt bald. Für 4,50 Euro gibt es den Kalender im Mühlheimer Buchladen auf der Bahnhofst. 17, bei Blumen Härtl an der Apfelbaumgasse 6, der Postfiliale an der Dietesheimer Straße 9-13, in Dietesheim bei Schreibwaren Hofmann an der Hanauer Straße 56 und in der Lämmerspieler Postfiliale an der Mühlheimer Straße 35 zu kaufen.