Robert Arhnt als Erster Stadtrat vereidigt Mit Emotionen an die neue Aufgabe

Mit Spaß ins neue Hauptamt: Gudrun Monat überreicht Robert Ahrnt das T-Shirt, auf dem humorvoll der Anspruch an den neuen Ersten Stadt von Mühlheim geschrieben steht. Bild: m

Mühlheim – Es war der Moment, als sein Vorgänger zum ersten Mal die Kette des Bürgermeisters von Mühlheim trug und die Stadtverordneten-Vorsteherin sich von ihrem Amt verabschiedete. Alexander Krey (CDU) und Gudrun Monat (Grüne) vereidigten in der letzten Sitzung des Jahres Robert Ahrnt zum Ersten Stadtrat, und damit zu einem „wichtigen Bindeglied zwischen Stadtverordneten, Verwaltung sowie Bürgerinnen und Bürgern“, so Monat. Sie setzte die unterbrochene Versammlung vom Vortag mit dem Tagesordnungspunkt 11 fort.

Ahrnt saß in der Mitte des Saals, mit dem Rücken zu den Gewählten und Gästen. Am 19. Oktober wurde er für sechs Jahre zum neuen Hauptamtlichen in der Stadtregierung gewählt, 2024 tritt er den Posten an.

Für Mühlheim sei Ahrnt ein „unbeschriebenes Blatt“, zeigte die Vorsteherin Verständnis für Kritik. Er stehe vor „unzähligen Erwartungen und Fantasien“, jede Fraktion habe eigene Bedürfnisse, „und Spaß haben ist auch noch wichtig“, weiß die Frau, die dieses Amt schon bekleidete. „Du musst alles genau erklären, darfst nicht nachtragend sein bei Kritik, rund um die Uhr erreichbar sein. Alle Anliegen sind super-wichtig, die Anwesenheit auf allen Festen und immer gute Laune erwünscht, beim Händeschütteln darf keiner vergessen werden“, überzeichnete sie heiter die Erwartungen an den Stadtrat. „Mühlheim erwartet eine Person, die nur Vorteile hat“, eine „eierlegende Wollmilchsau“, als die ihn das überreichte T-Shirt ausweist. Bürgermeister Krey sprach von „Ehre und Freude“, das Amt eröffne „so viele Möglichkeiten, nutzen sie sie, machen sie etwas daraus“, empfahl er. „Die Stimmung ist besser geworden“, warb Krey fürs Stadtparlament. „Streiten Sie für die Sache, suchen Sie Kompromisse, wo es möglich ist, lassen sie uns das Beste für Mühlheim erreichen“.

Die SPD-Fraktion habe seine Wahl nicht unterstützt wegen der „Art und Weise des Verfahrens“, sagte Vorsitzende Rosemarie Palm und überreichte eine „faire Tasche“ mit fair produzierten Produkten.

Christine Schneider von der CDU findet es „gut, wenn jemand von außen auf die Stadt blickt“ und schenkte ein Megafon. „Ahrnt wird diese Sachen anpacken“, begründete Tim Rieth von den Grünen mit dessen „fachlicher Qualifikation“ und brachte ihm ein Mühlheim-Buch des Geschichtsvereins und eine Zimmerpflanze mit.

„In die Pflicht nehmen“ will ihn Ewald Renner von den Bürgern für Mühlheim und freut sich auf Vorschläge zur Stadtentwicklung des studierten Architekten. Auch Michael Bill (FDP) schätzt Ahrnts Kompetenzen von Stadtplanung bis Mobilität, „die Mühlheimer werden genau hinschauen“. Kreisbeigeordnete Katy Walther sagte, der „Neue“ habe sich gegen vier Kandidaten durchgesetzt, bringe kommunalpolitische Erfahrung mit. „Geben sie Robert Ahrnt eine Chance“. Der Parteifreund sei Jahrgang 1964, verheiratet und habe zwei Töchter und drei Enkel, liebe Fahrrad-Urlaub, Comics und Krimis und lebe im Generationen-Wohnen.

Geschäftsführer Harald Semler gratulierte im Namen des Hessischen Städte- und Gemeindebunds. Für die Bürgermeister im Kreis sprach Manuel Friedrich (Obertshausen). Haydar Dogan beglückwünschte Ahrnt als neuer Vorsitzender des Ausländerbeirats, Ludwig Neunobel als Vorsitzender des Verkehrs- und Verschöngerungsvereins. Und Ahrnt? Kommunalpolitik sei manchmal wie Fußball: „Was wäre ein Spiel ohne Emotionen?“
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