Sie pustet die Spreu vom Korn Geschichtsverein Mühlheim besitzt alte funktionstüchtige Windfege

Walter Schäfer prüft, ob die neue Errungenschaft – eine Wind- oder Kornfege – denn auch noch funktioniert. Foto: p

Mühlheim (red) – Ein seltenes landwirtschaftliches Gerät hat der Geschichtsverein erstanden: Eine hölzerne Windfege, die mit einer Handkurbel und dem damit verbundenen Windrad die Spreu von Weizen, Hirse, Reis oder anderem Getreide trennt– oder besser gesagt getrennt hat.

Die Spreu wird aufgrund ihres geringeren Gewichts von dem Luftstrom aus der Maschine geblasen, während das Korn oder andere verbliebene schwerere Fremdkörper dort verbleiben und dann über Schüttelsiebe geteilt werden. Das Gerät wird auch Kornfege, Getreideputzmühle, Rotationsworfelmaschine oder im mittelhessischen Raum auch Feegmehl genannt. Es stammt vermutlich aus der Zeit von 1925 bis 1930.

In der Geschichte der Landtechnik sind Windfegen eine der ältesten Maschinen. Sie waren sehr teuer und wurden daher auch meist nur verliehen. Sie lösten zum einen das manuelle Verfahren ab, bei dem Spreu und Weizen per Hand in die Luft geworfen wurden, damit der Wind die Spreu davontrug. Später arbeitete man dann mit Dreschflegeln. Die Windfege war die Vorläuferin der Dreschmaschine.

Bruno Schmück und Walter Schäfer wurden auf dieses seltene landwirtschaftliche Gerät über die Vermittlung von Siegfried Drexler aufmerksam, dessen Nachbar, der Bauer Herbert Lanz aus Lanzingen im Spessart die Windfege noch 2015 für kleinere Mengen nutzte.

Das alte landwirtschaftliche Gerät steht nunmehr im Maschinen-Depot des Geschichtsvereins in der Mozartstraße.