Es sieht einfach aus. Aber eine kleine Unachtsamkeit, ein Augenzwinkern oder ein falscher Atemzug – und schon geht der Schuss daneben. Peter Scholz weiß, wovon er spricht, denn er gehört zu den erfahrenen Sportschützen, die die zahlreichen Dietzenbacher betreuten, die sich beim Bürgerschießen messen wollten.
„Man muss zunächst fest auf dem Boden stehen und die Waffe muss sicher sitzen“, sagt Scholz. Das Luftgewehr wiegt zwischen 3,5 und fünf Kilogramm, als Projektil dient ein kleiner Diabolo. Wenn die Waffe geladen ist, muss nur noch das Ziel anvisiert und geschossen werden. Und genau da trennte sich die Spreu vom Weizen, denn nur die Besten haben das Zeug zum Stadtmeister. Die kleine Zielscheibe ist ungefähr elf Meter entfernt, das eigentliche Ziel ist jedoch der kleine innere Kreis. Wer ihn trifft, erhält die vollen Punkte. Wer seinen Schuss in die äußeren Kreise setzt, erhält entsprechend weniger. Je Scheibe sind drei Schüsse erlaubt. Wer die meisten Punkte erzielt, ist Stadtmeister.
Diesmal nahmen 19 Damen- und Herrenmannschaften mit drei beziehungsweise vier Teilnehmern sowie eine Jugendmannschaft an der Stadtmeisterschaft teil. Parallel zur Stadtmeisterschaft übten sich 20 Bürger beim Bürgerschießen. Voraussetzung für die Teilnahme war ein Mindestalter von zwölf Jahren und, dass man in Dietzenbach wohnt.
Sieger bei den Damenteams wurde die Kita XII mit insgesamt 250 geschossenen Ringen, dicht gefolgt von den CDU-Damen mit 249 Ringen. Bei den Herren hatten Niemand & Friends eindeutig das beste Zielwasser getrunken. Sie erreichten mit 347 Ringen den ersten Platz, gefolgt von der Langlaufabteilung des SC Steinberg, die 338 Ringe schoss. Praktisch konkurrenzlos konnte die Jugend des SC Steinberg als einzige Jugendmannschaft das Siegertreppchen besteigen.
In den Einzelwertungen setzte sich Jutta Ludolph mit 92 Ringendurch. Sie ist nun Dietzenbachs Stadtmeisterin. Vorjahressieger Ulrich Schmidt erreichte den zweiten Platz mit 91 Punkten, Platz drei belegten Rolf Niemand und Tobias Schäfer, die beide 90 Ringe erzielten.
Beim Bürgerschießen war Ulrich Schmidt nicht zu schlagen. Auf Platz zwei landete Wilfried Müller, gefolgt von Tanja Lerch. Erstmals trat Alexander Schmidt an und siegte in der Jugendklasse. „Letztes Jahr konnte ich noch nicht teilnehmen“, betonte er, „da war ich noch zu jung.“