Sternsingeraktion der Pfarreien St. Markus und St. Maximilian Kolbe Mühlheimer Kinder unterwegs als Caspar, Melchior und Balthasar

Auch in diesem Jahr zogen die Sternsinger von St. Markus und St. Maximilian Kolbe in den Mühlheimer Straßen umher, um den Segen an die Türen zu bringen. Foto: m

Mühlheim (m) – Über vielen Türen klebt noch der schwarze Aufkleber mit der „19“ am Ende. Oder mit einer „16“ oder gar der „15“. So lange waren die Sternsinger also nicht mehr da. Das liegt oft nicht an Caspar, Melchior und Balthasar, sondern an Bewohnern wie jenen in der Elbestraße. Da waren die Sternsinger nicht willkommen, auch das passiert. Zu allermeist aber wurden die „Weisen aus dem Morgenland“ in Mühlheim herzlichst aufgenommen. Oft werden die Drei, der Sternträger und die jugendlichen Begleiter sogar in die Wohnung gebeten. Dort tragen sie dann ihr Lied und die Reime von der Geburt Jesu Christi vor. Von Freitag bis Sonntag haben sie sich täglich im Saal des Gemeindezentrums St. Markus getroffen, um von dort auszuschwärmen. „Hat jemand eine Büchse?“, schallt es durch den hohen Raum, weil einer Gruppe noch eine der güldenen Schatullen für die Geldspenden fehlt. „Ich brauch’ eine Krone!“, ruft ein kleiner „König“. Die glänzende Kopfbedeckung wird ihm vorsichtig über die Frisur gestülpt. Zwei Dutzend Kinder stehen schließlich in bunten Gewändern auf dem Parkett, nur mit erhobener Stimme kann sich Gemeindereferentin Birgit Wenzel noch durchsetzen. Sie erinnert noch einmal an die neue Abmachung: Erst sollen alle Familien besucht werden, die sich angemeldet haben.

Wenn dann noch Zeit bleibt, können die Teams auch bei anderen Leuten klingeln. In den vergangenen Jahren sind die Mühlheimer Sternsinger zumindest in der Altstadt von Haus zu Haus gegangen, um möglichst vielen Bewohnern die Botschaft von der Geburt Jesu Christi zu bringen. „20-C+M+B*20“ schreiben die jugendlichen Begleiter mit Schulkreide an den Türstock. Schneller geht’s, wenn sie den schwarzen Aufkleber anbringen, der die Abkürzung in einer kreideähnlichen Schrift trägt. Die Streifen werden vom Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ vor allem für helle Portale zur Verfügung gestellt, wenn die Formel mit weißem Kalk geschrieben kaum lesbar wäre. Die Buchstaben stehen für „Christus mansionem benedicat“, „Christus segne das Haus“, besagt der Segenswunsch. Die drei „Magier“ und der Sternträger bringen aber nicht nur etwas, sie nehmen auch Gaben in Empfang. Die Schokoladen, Lebkuchen, Plätzchen und Gummibärchen verteilen die Gruppen unter sich. Das Geld in den Dosen wird nach Aachen überwiesen, von wo aus rund 2000 Hilfsprojekte rund um den Globus unterstützt werden. Seit dem Start 1959 hat das Missionswerk zusammen mit dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) stolze 1,4 Milliarden Euro an mehr als 74 400 Einrichtungen für Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa verteilt. Dabei geht es um die Förderung von Bildung, Gesundheit, Pastoral, Ernährung und soziale Integration. Allein bei der 61. Aktion im vergangenen Jahr kamen im deutschsprachigen Raum rund 50,2 Millionen zusammen, aus den Pfarreien St. Markus und St. Maximilian Kolbe waren es fast 7 700 Euro. Die meisten Teilnehmer, die jetzt den Hof des Gemeindehauses an der Pfarrgasse verlassen, sind regelmäßig bei Angeboten der Kirche dabei, fahren ins Zeltlager, besuchen Gruppenstunden oder dienen als Ministranten am Altar. Aus diesen Kreisen stammen auch die acht Teenager, die die sechs Gruppen in verschiedenen Vierteln der Mühlenstadt begleiten. Der achtjährige Quirin sowie Max, Lorenz und Gregor (alle 10) werden jetzt in ein Wohnzimmer gebeten, in denen eine schwerkranke Frau im Bett liegt. Sie freut sich über die jungen Besucher in den bunten Gewändern, das kurze Lied und den Segensspruch. Am Sonntagvormittag gestalteten alle zusammen den Gottesdienst in St. Markus mit und stärkten sich vor den nächsten Hausbesuchen mit Nudeln und Soße.