Landtagsvizepräsident besucht Markwaldschule Im nächsten Jahr wird’s in der Schule eng

Landtagsabgeordneter Ismail Tipi und Landtagsvizepräsident Frank Lortz (mit Mappe) informierten sich in der Markwaldschule. Mit dabei Schulamtsleiterin Susanne Meißner (links neben Tipi). Foto: m

Mühlheim (m) – „Wir wollen hören, was los ist, wo wir helfen können.“ Bei seinem Besuch in der Markwaldschule erinnerte Frank Lortz an Zeiten, „als der Kultusminister durch den Seiteneingang empfangen werden musste“. Jetzt trafen der Vizepräsident des Landtags, der Abgeordnete Ismail Tipi und Vertreterinnen des Staatlichen Schulamts in der Markwaldschule auf ein zufriedenes Lehrerkollegium, aber auch auf Engpässe.

Zwar schütte die Landesregierung 150 Millionen Euro an die Schulen aus, berichtete der CDU-Mann aus Seligenstadt-Froschhausen, doch die Schülerzahlen seien „erheblich angestiegen, vor allem im Kreis“. Darum müsse „schnell geholfen werden“, und zwar „mittel- und langfristig durch vernünftige Baumaßnahmen“. Um eine Erweiterung der Unterrichtsräume komme man auch im Markwald nicht herum.

Lortz lobte, „was hier geleistet wird, ist toll“. Darum müssten Grundschullehrerin ähnlich entlohnt werden wie die Kollegen an weiterführenden Einrichtungen, denn „die Wertschätzung zeigt sich auch bei der Besoldung“. Der Politiker trat aber gleich auf die Bremse: „Vor den Wahlen wird nichts mehr passieren, danach werden wir uns in dieser Frage stark engagieren.“

„Die Schulen liegen uns am Herzen“, pflichtete Ismail Tipi bei. Rektorin Silke Traser stellte ihr Haus vor: 160 Kinder besuchen die Grundschule plus 15, die am Nachmittag einen Vorlaufkurs besuchen. Die Versorgung mit Personal sei gut, „wir können die Stundentafel zu 100 Prozent abdecken, jede Klasse hat zudem eine Förderstunde, für die erste und zweite Klasse gibt’s Interessengruppen, externe Kräfte ergänzen die Angebote für die Klassen drei und vier“.

Allein eine Musiklehrkraft sei nicht zu finden. „Das Geld ist da, aber es fehlen ausgebildete Lehrkräfte“, informierte Lortz. Er sieht eine Lösung darin, Kollegen fortzubilden. 25 Mädchen und Jungen werden nachmittags im Schulgebäude betreut, 25 weitere im Hort. Bis Januar, wenn das neue Betreuungshaus eröffnet werden soll, müsse das Personal des Fördervereins mit den Erzieherinnen des Horts verzahnt werden. Die Leitung geht dann an die Stadt über.

Die Zusammenarbeit mit Eltern und Kommune laufe „sehr gut“, hob die Schulleiterin hervor. Der Förderverein, ergänzte Vorsitzende Nicole Gattschau, umfasse 80 Mitglieder, habe gerade einen neuen Vorstand gefunden und kooperiere eng mit dem Elternbeirat. „Schauen sie, dass die Fahnenträger nicht die Lust verlieren“, mahnte der Gast aus Wiesbaden. In den Vereinen wie auch in der Politik werde es immer schwieriger, junge Leute zu finden.

Es müssen mehr Betreuungsvereine an den Kreis andocken, meinte Frank Lortz, auch baulich seien neue Projekte nötig. „Vor 30, 40 Jahren hat nur ein Elternteil gearbeitet, heute ist auch die Großeltern-Generation nicht mehr präsent.“ Als Vorsitzender des Verwaltungsrats der Sparkasse Langen-Seligenstadt überreichte er dem Förderverein 1000 Euro.

„Wir fühlen uns sehr wohl und haben uns arrangiert mit den Bedingungen“, fasste die Gastgeberin zusammen. Damit meinte sie, dass es in der Anlage aus den 70er Jahren „im Sommer zu heiß ist, im Winter frieren wir“. Die Schule wurde bei der großen Sanierungswelle vor zehn Jahren ausgespart.

Der Anteil der Kinder mit Migrationsanteil liege bei 45 Prozent, fuhr Leiterin Traser fort. Ab dem nächsten Jahr laufe die Markwaldschule dreizügig: „Wir brauchen dann vier Räume mehr, auch mehr sanitäre Anlagen, ein größeres Lehrerzimmer, und es fehlen Räume zum Differenzieren.“ Der Förderunterricht finde heute in Aula oder Gang statt, daneben vermisse die Schulgemeinde Platz zum Lagern. Dass die kleinen Markwälder keine Turnhalle hätten, störe indes nicht weiter, „die Klassen laufen zum Sportzentrum“. Die Bücherei der Schule sei eine der größten.

Die Kooperation mit der Stadt laufe hervorragend, ihre Vertreter zeigen großes Interesse, hob die Pädagogin hervor. Mit dem Kreis sei die Kommunikation eher schwierig. Es dauere lange, bis Reparaturen verwirklicht werden. Derzeit werde ein hörbehindertes Kind inkludiert, teilte die Sprecherin mit. An dem Rundgang nahmen auch Susanne Meißner, Leiterin im Staatlichen Schulamt, und Karin Rosbach, die zuständige Dezernentin, teil.