Tauschtag bei den Briefmarkenfreunden Mühlheim lockt in die Willy-Brandt-Halle Sammler aus Leidenschaft

Die Sammler der Briefmarkenfreunde von links nach rechts: Hans Georg Endres, Horst Kreis, Friedrich Schmidt, Ernst Homann und Hartmund Spaechge. Foto: nj

Mühlheim (nj) – Mit den Briefmarkenfreunden in Mühlheim findet seit 62 Jahren die Philatelie, also die Leidenschaft der Briefmarkenkunde, einen Namen. Einmal im Monat können auf dem Tauschtag so die Postwertzeichen getauscht werden, aber auch der Plausch am Sonntag bleibt nicht fern. Jeder ist willkommen, der etwas von der Philatelie hält, auch jene, die etwas darüber erfahren möchten.

Berühmt in Stadt und Land. So drückt es Horst kreis aus. Der Schatzmeister der Briefmarkenfreunde ist schon ein wenig stolz, wenn er über seinen Verein philosophiert. „Wir waren mal eine ganz starke Gruppe“, sagt er. Heute sind die Mitgliederzahlen „noch gut“ fügte Kreis weiter hinzu. Immerhin über dem Durchschnitt der Vereine, die noch Freimarken der Post sammeln. Ein Grund ist der Generationenwechsel. Die Ursache, so Kreis, sei der Computer. Viele junge Leute seien eher am Computer interessiert, als am Sammeln von Marken, Münzen oder Postkarte. Aber genau dieser Computer kann zum Sammeln verwendet werden. Viele Funktionen können den Sammler digital unterstützen. Sei es den Wert oder die Echtheit einer Marke zu überprüfen. Der Computer kann längst Einzug in die Leidenschaft finden.

Die Freunde in Mühlheim haben einen extra Raum zur Verfügung gestellt bekommen. Die Stadt ist stolz auf ihn und gibt den Segen durch die Stube in der Willy-Brand-Halle. Noch wird er mit der Künstlerwerkstatt geteilt, diese zieht aber demnächst um.

So steht der Raum dann ohne die Kunstutensilien dem Verein voll und ganz zu. Jeden dritten Sonntag kann dann, in Anwesenheit von Katalogen und Prüfgeräten, das Tauschen stattfinden. Nicht nur die Frankiermarken, sondern auch Münzen und Postkarten werden getauscht. Untereinander wechseln die Marken nur gegen andere Marken den Besitzer, denn abgekauft wird nicht. Der Preis spielt seit Langem keine große Rolle mehr. Die „Bibel“ der Sammler ist der „Michel“. Das seit über 100 Jahren als Standartwerk für Briefmarkensammler einfach ein Muss ist. Dort sind Preise aufgelistet, die aber nicht als realistisch anzusehen sind. Als Beispiel nennt ein Vereinsmitglied eine Marke für rund 1000€Euro. Aktuell hat sie wohl einen Wert von rund 30 Euro.

Dennoch, das Sammeln ist eine Herzenssache und erfreut viele Mitglieder. Der Bezirksgroßtauschtag findet immer am Tag der Deutschen Einheit statt. Hier ist dann die gesamte Willy-Brand-Halle gefüllt mit Bunten Briefmarken, glänzenden Münzen und Postkarten aus längst vergangenen Zeiten.

Für ein breites Spektrum plant der Verein Tauschkameradschaften mit benachbarten Vereinen zu begehen. Geplant ist so, das Feld der Philatelisten zu erweitern und so mehr Reichweite zu bekommen. Der nächste Tauschtag findet am 17. Februar statt. In einem Nebenraum der Willy-Brandt-Halle, können Interessierte auch ihren Nachlass von Verwandten bewerten lassen. Geöffnet ist von 9.30 bis 12 Uhr.