Jugendfußballer müssen herbe Schlappe hinnehmen Weihnachtsmarkt abends gut besucht

Erste Gäste am Samstagmittag. Glühwein und Geselligkeit stehen auf jedem Weihnachtsmarkt hoch im Kurs. Foto: Mangold

Mühlheim (man) – Im Lauf der Jahre zog der Weihnachtsmarkt der Lämmerspieler Ortsvereine einmal quer durch den Ort. Man baute erst auf dem Grundstück der Firma Peter Helmle auf, dann in St. Lucia und später am Fußballplatz des TSV Lämmerspiel. Vor drei Jahren bezog man ein paar Meter weiter vor dem Vereinssitz am Offenbacher Weg Position. Wie es ausschaut, spielt der Platz sich ein. Am Samstagabend war er gut gefüllt.

Am Mittag, als es gerade losgeht, laufen junge Kicker des TSV Lämmerspiel an den Aufbauhelfern vorbei in Richtung Kabine. Sie haben gerade Halbzeitpause. Rund läuft das Spiel nicht.

Bis vor drei Jahren fand der Weihnachtsmarkt um den ersten Advent noch unter der Hütte am Fußballplatz statt. Georg Fischer, der Vorsitzende des Lämmerspieler Ortsvereine (LOV), spricht von dem mulmigen Gefühl, dass manche in der Dunkelheit auf dem unbeleuchteten Weg beschlich, wenn es nach Hause ging. Außerdem falle der Platz vor dem Vereinssitz des TSV eher auf, weshalb mehr Leute kämen.

Die Fußballabteilung des TSV nutzt die zwei Tage wie vor kurzem die Turnabteilung mit dem Flohmarkt für Frauen in der Halle, um ein paar Euro in die Kasse zu spülen. Sabine Schepp, eigentlich Turnerin, hilft auch am Würstchenstand aus, zusammen mit Jörg Lindner und Claudia Heinz, deren Sohn Nico in der ersten Mannschaft kickt. Auch Jürgen Drescher versteckt sich nicht, der Vize-Chef der Fußballabteilung.

Extra wegen der Würstchen und weil das Mittagessen ausfiel, machte sich Ralf Hennemann mit Gattin Gerlinde Appl auf den Fußweg von Hausen nach Lämmerspiel. Mit dem Würstchen zeigt sich der Mann zufrieden, mit der Getränkeauswahl nur so semi. Vor ihm steht eine kleine Flasche Sauergespritzter auf dem Tisch. Was Hennemann prinzipiell moniert, „in einer Apfelweinregion bekomme ich auf keinen Fest puren, kalten Apfelwein“.

Aber es gibt Crêpe in allen möglichen Variationen am Stand der „Patriots“ des TSV Heusenstamm. Die französische Spezialität bereiten Trainerin Sabrina Sandt, Konstanze Wolke und die Schwestern Yasmin und Rania Brückmann. Die vier gehören zu den 30 Cheerleadern des Vereins. Ihr Zweck liegt nicht darin, Kerle anzufeuern, die mit ihren Helmen gegeneinander krachen. „Wir nehmen an Wettbewerben wie den Deutschen Meisterschaften teil“, erklärt Rania, die ruckzuck vor dem Stand an der Spitze eines Turmes steht, den ihr die drei Kolleginnen aufbauten.

Nein, Antialkoholiker seien sie nicht, betont Jane Moxter, seit 2006 Mitglied im Kirchenvorstand der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde, zuständig für die 1800 Protestanten im Markwald und in Lämmerspiel. Zusammen mit Kollegin Andrea Wempe und der Gemeindepädagogin Petra Berger verkauft Moxter Kaffee und Kinderpunsch, so wie immer auf dem Lämmerspieler Weihnachtsmarkt. Nur im letzten Jahr habe man wegen anderweitiger Termine passen müssen. Für den Sonntag hatte sich auch Pfarrer Peter Meier-Röhm angekündigt, der seit Mai in der Kirche an der Anton-Dey-Straße von der Kanzel predigt.

„Edles aus der Flasche“ steht auf dem Holzschild über dem Stand von Wolfgang Sacher, der einen Laden betreibt, der sich „Mühlheimer Marktstraßenwasser“ nennt. Gar nicht so irre führend der Name, wenn man bedenkt, dass auch die selbst gebrannten Schnäpse von Wolfgang Sacher zu 60 Prozent aus Wasser bestehen. In Lämmerspiel verkauft er vor allem Wein aus Rheinhessen.

Am Sonntagmorgen zeigt sich Georg Fischer zufrieden: „In der Spitze kamen gestern 200 Leute.“

Für die A 2 des TSV Lämmerspiel endete das Match gegen TUS Zeppelinheim sehr schmerzhaft. Gegen die wesentlich älteren Gäste musste die TSV-Jugend mit einem Ergebnis vom Platz, das es auch schon mal in der Bundesliga gab: 1:11. Da tröstete der Bummel über den Adventsmarkt die jungen Kicker hoffentlich ...