„Einigkeit macht stark“ 60 Jahre Schwimm-Club Neu-Isenburg

Bürgermeister Herbert Hunkel (links) überbrachte einen Scheck, zum 60-jährigen Bestehen gratulierte auch Stadtverordnetenvorsteherin Christine Wagner (daneben). Hassen und Ermias erhielten ihre Urkunden, zwischen ihnen der Vorsitzende Jürgen Rind (weißes Shirt) und der Ehrenvorsitzende Peter Schwind (rotes Hemd). Foto: Postl

Neu-Isenburg (lfp) – Auch wenn ein 60-jähriges Bestehen gemäß den allgemeinen Vereinsstatuten kein großer Grund zum Feiern ist, hatte der Schwimm-Club Neu-Isenburg dennoch genügend Gründe, eine große Sause zu veranstalten.

Während des Hallenbad-Umbaues gab es schwierige Trainingsbedingungen und die Zahl der Mitglieder sank auf 200. „Wir hatten zwar Angebote in anderen Schwimmbädern – wie auf der Rosenhöhe in Offenbach und im Landessportbund Frankfurt – doch dies war immer mit einer ungewohnten Fahrerei verbunden“, erläuterte Ehrenvorsitzender Peter Schwind. Zusätzlich bot der Schwimm-Club seinen Mitgliedern alternative sportliche Betätigungen: Trockentraining, Pilates, Rückenschulkurs. Mit der Neueröffnung des Hallenbades wurden einige Gruppen neu eingeteilt und der Wassertrainings-Betrieb wieder aufgenommen. „Seit dieser Zeit können wir wieder Nichtschwimmerkurse anbieten und die Mitgliederzahl stieg rasant. Seit diesem Sommer sind unsere Kapazitäten erschöpft und mit 430 Mitgliedern sind alle Schwimmgruppen ausgelastet“, schildert Schind die derzeitige Situation.

Schwimmer von TSG und TV Neu-Isenburg gründeten Verein

Unter dem Motto „Einigkeit macht stark“ hatten sich einst Schwimmer von TSG und TV zum Schwimm-Club zusammen getan. Man rechnete sich bessere Trainingsmöglichkeiten und vor allem bessere Siegeschancen in den Mannschaftswettbewerben aus. Gründungsmitglieder waren damals Wolf Beyer, Walter Greiner, Otto Lutz, Heinrich Meyer, Hans Ritter, Hans Schnappauf, Philipp Schneider, Otto Staub, Ernst Witthauer, Ludwig Wöllstein und Heinz Ziegler.

Und bald stellten sich Erfolge ein. Bereits ein Jahr nach der Gründung des Clubs erkämpfte sich die 4-mal-100-Meter-Lagenstaffel die deutsche VOW-Meisterschaft, die Damen wurden deutsche Vizemeister. VOW verweist auf einen „Verein ohne Winterbad“. Die Kunstspringer des Vereins erringen zwischen 1957 und 1962 sechs Titel bei den Hessenmeisterschaften und Heinz Ziegler wurde sogar Deutscher Meister.

Schwimmausbildung, Gesundheitssport, Integration

„Ich kann mich noch gut an meine Jugendzeit erinnern als ich ins Waldschwimmbad ging und die Künste von Heinz Ziegler bewunderte“, sagte Bürgermeister Herbert Hunkel in seinem Grußwort am Samstagabend im Festzelt. Das Stadtoberhaupt lobte den Club mit seinem breiten Sportangebot, von der Schwimmausbildung bis hin zum Gesundheitssport. „Aufgrund des Umbaus des Hallenbads hatten sie eine schwere Zeit zu überstehen, aber dafür haben sie jetzt über elf Monate ein Allwetterbad“, sagte Hunkel, der zudem darauf verwies, dass in vielen Kommunen Schwimmbäder geschlossen würden. „Wir werden sie auch weiterhin unterstützen, da sie auch uns bei der Integration von Flüchtlingen helfen indem sie ihnen Schwimmunterricht anbieten“, betonte Hunkel. Die griff der Ehrenvorsitzende Peter Schwind denn auch auf und überreichte Hassen und Ermias zu ihrer Überraschung das Schwimmabzeichen in Bronze – sie hatten zuvor die Bedingungen freilich erfüllt.

Leider war der Wettergott dem Schwimm-Club nicht sonderlich wohlgesonnen. Hüpften am Nachmittag beim Kinderprogramm doch noch einige ganz mutig in die kühlen Fluten, so regnete es am Abend ununterbrochen, sodass die eigens geschaffene „Blaue Lagune“ nur eine optische Bewunderung fand. Die karibische Party mit Gerard aus Martinique fand deshalb auch nur im Zelt statt. „Ich will alle tanzen sehen, jeder kann das, sogar Schwimmer“, forderte Gerard zu Salsa und Merengue auf.