VDK Handarbeitskreis unterstützt Menschen mit Demenz Die Finger beschäftigen, den Kopf beruhigen

Handgemachtes mit Herz für Demenzkranke: Sindy Haller-Ludwig (hinten links), Leiterin des Hauses an der Königsheide, nahm das Geschenk des VdK von (hinten, von rechts) Michaela Gabel, Inge Wieland und Edda Schulz-Jahn entgegen. Bild: Postl

Neu-Isenburg – Ein typisches Demenz-Symptom ist eine ausgeprägte motorische Unruhe. Speziell die Hände sind ständig in Bewegung, weiß Sindy Haller-Ludwig. „Gerne nesteln Demenzerkrankte an Knöpfen und ähnlichen Dingen, um eine starke Anspannung oder Unruhe zu kompensieren“, erläutert die Leiterin des Hauses An der Königsheide. Entsprechend kostbar sei das Geschenk, das die Bewohner der von der Mission Leben betriebenen Einrichtung nun erhalten haben: „Es wird ihnen eine große Freude bereiten, weil es etwas greifbares und persönliches ist“, sagt Haller-Ludwig. Die Rede ist von Endlosschlaufen, die rührige Mitglieder des VdK-Handarbeitskreises gehäkelt haben.

Doch der Reihe nach. Der Neu-Isenburger Ableger des Sozialverbandes VdK feiert in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen. „Das ist nicht nur ein Grund zu feiern, wir wollen auch anderen Neu-Isenburgerinnen und Neu-Isenburgern eine Freude bereiten“, sagt Edda Schulz-Jahn, Vorsitzende und Sozialberaterin des VdK-Ortsverbands.

Eine besonders schöne Idee hatten da die Aktiven des Handarbeitskreises: Für alle 48 demenziell erkrankten Bewohner der Königsheide wurden besagte Präsente hergestellt. Die Schlaufen wurden aus pflegeleichter Wolle in den Farben des VdK – also blau und weiß – gehäkelt, können gewaschen und desinfiziert werden. Sie laden zum Nesteln und Zupfen ein.

Doch nicht nur die Bewohner der Königsheide wurden bedacht. Wer die Handarbeitsdamen des VdK kennt, weiß, dass das Material bis zum letzten Wollzipfel verarbeitet wurde. Deshalb sind noch einige Endlosschlaufen übrig. Pflegende Angehörige können sich diese taktilen Zupfinstrumente bei Interesse in der Geschäftsstelle des VdK in der Alten Goetheschule, Hugenottenallee 82, abholen. Michaela Gabel und Inge Wieland vom VdK haben schon signalisiert, bei Bedarf weitere Endlosschlaufen zu häkeln. Und neue Projekte seien auch bereits in Planung, ist gestern zu hören.

Bürgermeister Gene Hagelstein lobt das Engagement des VdK: „Aus dem Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner hat sich der größte und modernste Sozialverband Deutschlands entwickelt. Wir freuen uns, dass wir in Isenburg eine so starke, engagierte Ortsgruppe haben, die mit neuen Ideen und innovativen Angeboten direkt auf die Menschen zugeht.“ Neben fachkundiger Beratung, Fahrdienst, dem Sozialpatenprojekt, Begegnungs- und Ausflugsangeboten und vielen anderen Leistungen werde genau dort Hilfe geleistet, wo sie dringend benötigt wird. „Dafür sind wir als Stadt sehr dankbar“, sagt der Rathauschef.  
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