STIFTUNG ALTENHILFE Mit Plaudertisch Demenzkranke möglichst lange vor Isolation bewahren Kontakte intensivieren

Die Möglichkeiten des Plaudertischs demonstrieren Dr. Klaus Birck, Ursula Doebert (beide Stiftung Altenhilfe) und Sindy Haller-Ludwig (Haus Königsheide).

Neu-Isenburg – Die gemeinnützige Stiftung Altenhilfe Neu-Isenburg hat im Jahr 2018 das Projekt „Niemand wird vergessen“ ins Leben gerufen. Damit soll auf die Zunahme an Demenzkranken auch in Neu-Isenburg reagiert werden.

„Während am Anfang der Erkrankung noch Umwelt und eigene Persönlichkeit erkannt werden, nimmt die Isolierung der Kranken im weiteren Verlauf zu, sodass sie dann in einer eigenen, sozusagen parallelen Welt leben“, erklärt Dr. Klaus Birck, Vorsitzender der Stiftung Altenhilfe. Um den Zeitpunkt der Isolierung möglichst weit hinauszuschieben, hat die Stiftung Betreuerinnen und Betreuer engagiert, die die Demenzkranken wöchentlich besuchen, um einen möglichst intensiven Kontakt mit ihnen zu haben. Auch während der Corona-Pandemie konnten diese Besuche mit Einschränkungen angeboten werden. Wichtig ist aber die Konstanz für die Betroffenen, ein Wechsel bei den Betreuern sollte nach Möglichkeit vermieden werden, so Dr. Birck.

Die ehrenamtlich Tätigen sprechen mit den demenziell Erkrankten, spielen mit ihnen, unternehmen Spaziergänge oder gehen beispielsweise Eis essen. Es werden sowohl privat Wohnende als auch solche in Heimen betreut. Der größte Teil davon lebt im Altenpflegeheim Haus An der Königsheide, einer Spezialeinrichtung für Demenzkranke in Neu-Isenburg in der Ludwigstraße 55. Träger ist die Mission Leben gGmbH aus Darmstadt, die in der Hugenottenstadt auch das Altenpflegeheim An den Platanen betreibt.

Auf der Suche nach weiteren Möglichkeiten, die Kontakte zu intensivieren und nach Rücksprache mit der Einrichtungs- und Pflegedienstleiterin Sindy Haller- Ludwig, hat die Stiftung Altenhilfe nun einen „Plaudertisch“ für das Haus An der Königsheide gespendet. Der kostet 5 600 Euro und bietet vier Personen gleichzeitig die Möglichkeit, unter Anleitung Arme und Beine zu bewegen. „Dadurch entstehen gesellige Übungsstunden, die die soziale Interaktion fördern, Spaß machen und die körperliche und geistige Bewegung fördern“, führt der Vorsitzende aus.

Kurz vor Weihnachten traf der Tisch bereits als Geschenk ein. Bei einem Ortstermin überzeugten sich kürzlich der Vorsitzende der Stiftung, Bürgermeister und stellvertretender Vorsitzender Herbert Hunkel sowie Ursula Doebert vom Vorstand persönlich von den Möglichkeiten des neuen Angebots. Wie Sindy Haller-Ludwig berichtet, wird der Tisch sehr gut von den Bewohnerinnen und Bewohnern und den Besuchern genutzt.

Der Stiftungsvorstand möchte weitere, regelmäßige Hilfen für das Haus An der Königsheide einführen und umsetzen. Dazu zählen beispielsweise Bewegungsübungen, kleine Konzerte und gemeinsames Singen, Auftritte von Clowns oder der Besuch von speziell ausgebildeten Tieren mit ihren Besitzern. All diese Aktivitäten sollen die Demenzkranken in Kommunikation und Teilhabe fördern sowie die Isolation verhindern. Eingebunden werden sollen Physiotherapeuten, die Musikschule Neu-Isenburg sowie der Kinder- und Jugendzirkus Wannabe.

Wer diese Arbeit der Stiftung Altenhilfe ehrenamtlich unterstützen möchte, kann sich gerne bei Ursula Doebert unter z 0151 20271959 melden.  
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