Sitzung der Karnevalsabteilung der TSG im Gemeindezentrum St. Josef Isenburger Watzedonier feiern bunte, närrische Show

Große Lollis in der Hand, Bonbons auf dem Kleid und in den Haaren: Ziemlich süß war der Tanz der Minnis auf der Bühne des Gemeindezentrums. Foto: lfp

Neu-Isenburg (lfp) – Den Watzedonier, wie sich die Karnevalsabteilung der TSG Neu-Isenburg nennt, gebührt die Ehre, den Reigen närrischer Sitzungen in Neu-Isenburg zu eröffnen. Mittlerweile zum 121. Mal boten die Narren um ihren Abteilungsleiter und Sitzungspräsidenten Horst Knippel eine närrische Show mit viel „Selbstgemachtem“ aber auch einigen Bütten-Gästen aus der Region. Hier ist allen voran der bereits im vergangenen Jahr mit viel Ovationen bedachte junge Collin Murmann zu nennen, der diesmal als „Schulbub“ für echten Lachmuskelkater sorgte. Aber auch Manfred Locher von der Dreieichenhainer Feuerwehr und der durch die Region ziehende Karnevalist Andreas Kraus wurden für ihre Büttenvorträgen gefeiert.

Das Bühnenbild im katholischen Gemeindezentrum St. Josef, das nun schon seit einigen Jahren zur närrischen Hochburg der Watzedonier avanciert ist, zeigte es alle: „Sauber verzaubert“ lautet das Motto dieser Saison. Einige Karnevalisten kamen gar mit närrischem Outfit, alle hatten jedoch beste Laune mitgebracht. Unter den Gästen war auch Neu-Isenburgs Bürgermeister Herbert Hunkel, im langen schwarzen Frackmantel, mit seiner Frau Bärbel zu finden. Zu den Stammbesuchern zählt auch Dirk Gene Hagelstein, der sich diesmal in einem blau-grün gestreiftes „Fell“ eines Fantasietierchens versteckt hatte.

Guggemusik riss Narren von den Stühlen

Ja, es gibt bei den Watzedonier noch einen kompletten Elferrat, und der marschierte unter großem Beifall der Gäste pünktlich um 19.31 Uhr in den Saal ein und „Horsti“, wie Sitzungspräsident Horst Knippel nur genannt wird, versprach einen tollen närrischen Abend. Dann wurde es auch schon richtig laut vor der Tür, eine ganze Horde „wilder“ Musiker kam in den Saal. Die Guggefetzband „Roabdigalle“ aus Bensheim machte unüberhörbare Stimmungsmusik, die alle Narren im Saal von den Stühlen riss.

Wie es um den Nachwuchs der Watzedonier-Garde bestellt ist, zeigten die Minnis – gerade mal drei junge Tänzerinnen boten auf der Bühnen ihren Lollipop-Tanz. Aber Joelyn Hof, Melisa Mumninovic und Annalena Sell erhielten dennoch großen Applaus. „Wir könnten noch ein paar junge Tänzerinnen gebrauchen“, richtet Horst Knippel einen Appell an die Eltern im Saal. Dann wurde es närrisch-melancholisch, denn Hajo Düll könnte ein letztes Mal als Protokoller in die Bütt gekommen sein. „Zum letzten Mal in dieser Weise, nehm ich euch mit auf meine Reise, um zu berichten unzensiert, was ist denn so alles passiert“, kündigte der „Kümmler-Karnevalist“ seinen Rückzug an.

Protokoller erinnert an Höhepunkte in Neu-Isenburg

Aber dennoch bekamen Kim Jong, Trump und Erdogan, das Dreigestirn vom Größenwahn, erst einmal ihr Fett ab. Ob Raketentests, das Trampeltier im Fettnapf oder Missachtung der Menschenrechte, Hajo Düll fasste alles in passende Worte, die saßen. Kritik vom Protokoller gab es aber auch hierzulande für den Diesel-Skandal, die Wahlpleiten der großen Parteien und das Nachtflugverbot, das für Ryanair nicht gilt. Als Höhepunkte in der Hugenottenstadt hatte Düll den Ruhestand von Pfarrer Matthias Loesch, den 100. Geburtstag von Liesel Dörr aber auch das Gastspiel der Haderlumpen und das Waldfest der Kümmler in der Milanschneise notiert. Aber er zollte auch dem Rollsportverein ein großes Kompliment für das Musical auf Rollen „Das Goldene Ticket“. Er möge es sich noch einmal überlegen mit seiner Entscheidung, meinte nicht nur Sitzungspräsident Horst Knippel.

Das Prinzenpaar mit Prinz Uwe I. und Prinzessin Andrea I. machte den Watzedonier ihre Aufwartung und der „Schulbub“ Collin wusste wieder einmal mit seinen besonderen Beobachtungen zu begeistern. Verwundert zeigte er sich, als ihn sein Vater fragte: „Was soll dir der Storch bringen, ein Schwesterchen oder ein Brüderchen?“ „Ihr Leut, da laufen bei uns im Dorf so tolle Weiber rum und mein Papa beschäftigt sich mit einem Storch?“, vermochte er die Welt nicht mehr zu verstehen. Auch Horst Knippel hatte als „Saubermann“ so seine heiteren Erlebnisse.

Holger und Horst Knippel versetzten die Narren im Saal mit ihren Liedern in Stimmung und die Gymnastinnen mit ihrer tollen Turnshow. Myschella Kern erhielt für ihren Solotanz ebenso großen Beifall wie die Damen der Garde für ihren Gardetanz und später für ihren Showtanz. Der bekannte Büttenredner ohne Atempause, Andreas Kraus, berichtet von seiner Hochzeit und sorgte für Erheiterungsstürme. Ein letzter Höhepunkt war der Tanz des Männerballetts – und obwohl es schon Mitternacht war, eine Zugabe musste sein.