Manche Rarität darf nur bei Sonnenschein auf die Straße Kultige Oldtimer im Autokino Gravenbruch

Auch ohne laufende Sirene war dieses Auto ein Hingucker. Foto: lfp

Gravenbruch (lfp) – Ein toller Käfer, nämlich Wunder-Gefährt „Herbie“, der es im gleichnamigen Kultfilm vom Schrottplatz aufs Siegertreppchen schafft, stand am Samstag im Fokus der Besucher des Autokinos Gravenbruch. Das „Auto. Kult. Kino“ hatte erneut zum Treffen eingeladen, und die Oldtimer-Freunde sorgten mit ihren auffälligen Fahrzeugen für ein sehenswertes Zusammentreffen. Gezeigt wurde um 22 Uhr schließlich die Disney-Neuverfilmung „Herbie Fully Loaded“ aus dem Jahr 2005.

Den ältesten Käfer hatten Thomas und Judith Ringe aus dem kleinen Städtchen Mespelbrunn im Spessart mitgebracht. „Als wir ihn kauften, sah er eigentlich ganz gut aus, doch später stellte sich heraus, dass er nur noch von Spachtelmasse und Farbe zusammengehalten wurde“, schilderten die Besitzer die Überraschung. In über 2000 Stunden machten sie den 1951 gebauten VW Käfer wieder verkehrstüchtig und überwanden alle Tüv-Hürden.

Feuerwehrauto aus Marseilles

Es durften nicht nur „Herbies“ kommen an diesem Abend, sondern auch Oldtimer aller anderen Fahrzeugmarken. Gleich am Einlass stand ein knallgelber, langgezogener Wagen. „Ist das der Vorläufer der Stretchlimousine?“, scherzte ein Besucher. Daniela Doch klärte auf, dass dies ein Lieferwagen der Feuerwehr in Marseille gewesen sein. „Aber ich habe ihn in Deutschland erworben“, sagte die Besitzerin. Einmal ordentlich lackiert, dann in die Garage – und „möglichst nur bei schönem Wetter raus“, lautete ihr Tipp für solche Raritäten. Wenn es wie am Vortag geregnet hätte, wäre sie, wie viele andere auch, nicht gekommen. „Und Winterreifen habe ich für diesen auch nicht“, ergänzte Doch.

Ein Herz für Oldtimer hat auch Ralph Schrod aus Neu-Isenburg. Der Chef-Techniker der Hugenottenhalle brachte diesmal einen weißen Ford Mustang mit. Sein „Wildes Pferd“ hat viele Stunden Restaurationsarbeit verschlungen. „Man braucht Zeit und Geduld und es hilft ungemein, wenn man etwas von der alten Fahrzeugtechnik versteht – oder einen guten Freund hat“, sagte Schrod.

Herbie als Kunstwerk

Ein besonders auffälliges Herbie-Exemplar war jenes von Holger aus Speyer. Sein „Historic Herbie #53“ ist ein Gesamtkunstwerk des Airbrush-Profis A. Barthory aus Speyer, bestehend aus mehr als 40 einzelnen Airbrush-Bildern zur Geschichte des VW Käfers, einer genialen Komplettlackierung im „Holzlatten“-Design und den unverwechselbaren Herbie Elementen.

Die meisten Besucher kuschelten sich schließlich mit anbrechender Dunkelheit in die Koje ihrer Autos und verfolgten von dort den Film. „Wenn es wärmer wäre, wären bestimmt noch mehr mit ihren tollen Autos gekommen“, sagte Ralph Hein, Organisator des Oldtimer-Treffens. Die nächste Veranstaltung soll im September stattfinden.

Mehr Bilder von den kultigen Autos beim Oldtimer-Treff gibt es in unserer Fotogalerie.

Weitere Artikelbilder