Stadt und DLB bedanken sich bei Spendern / 2022 Rekordjahr Neue Bäume für Neu-Isenburg

Um den Bestand wachsen zu lassen, sind Baumspender wichtig. Erster Stadtrat Stefan Schmitt im Namen der Stadt und Ernst Willand im Namen des DLB dankten dem Lions Club, der zehn neue Bäume gespendet hat. Schmitt übergab die entsprechende Urkunde an Lions-Clubpräsident Daniel M. Protzmann. Bild: Postl

Neu-Isenburg – Sie sind unverzichtbar, nicht nur in Feld, Wald und Flur: Bäume prägen das Erscheinungsbild einer Stadt, produzieren Sauerstoff, binden Staub, kühlen die Luft, mildern Strahlungsintensität, Lärm und Wind. Aber gerade in Städten sind ihre Lebensbedingungen hart, trocken-heiße Sommer und wenig Niederschlag machen den Bäumen in Neu-Isenburg das Leben schwer.

Seit 2018 sterben deutlich mehr Bäume als in den Vorjahren ab. Zunächst wird versucht, mit einem Rückschnitt der bereits geschädigten oder gar abgestorbenen Äste eine Revitalisierung zu erreichen. Um ein grünes Neu-Isenburg zu erhalten, müssen aber auch viele Bäume wieder neu gepflanzt werden, um Lücken zu schließen. Dies ist jedoch eine sehr kostspielige Angelegenheit, weshalb Stadt und DLB froh und dankbar sind, dass immer mehr Bürger diese Anstrengungen durch Baumspenden unterstützen. Die Anzahl der gespendeten Bäume von Privatpersonen, Vereinen und Firmen sei in Neu-Isenburg im letzten Jahr rasant gestiegen, ist zu erfahren: Im Jahr 2022 waren es 15 Baumspender und 31 gespendete Bäume – ein Spendenvolumen von insgesamt 15 500 Euro. Im Jahr davor, also 2021, waren es noch sieben Spender und zehn gespendete Bäume und in den Jahren zuvor nur einzelne Baumspenden.

Wichtig ist, den Baumbestand fit zu machen für die nächsten Jahrzehnte; im Fokus stehen bei der Auswahl der Baumarten daher Trockenstress verträgliche Gehölze. Baumarten, die sich bereits in ähnlichen Klimaregionen bewährt haben, sollen deshalb auch das Stadtbild ergänzen – wie zum Beispiel die Blumenesche, der Französischen Ahorn und die Blasenesche. Inzwischen wurde zahlreiche „Zukunftsbäume“ nachgepflanzt, für die bereits Spender gefunden wurden, weitere sind stets willkommen (siehe Kasten).

Stadt und DLB ist es wichtig, den Baumspendern auch öffentlich zu danken. So nun in einer ersten Dankesrunde – eine weitere folgt diese Woche – geschehen am Andreas-Löber-Platz: Erster Stadtrat Stefan Schmitt hat dort eine Urkunde an Vertreter des Lions Club Neu-Isenburg übergeben – in Anerkennung für eine Spende über gleich zehn Bäume. „Dort hinten steht er, unser Baum – ganz schön grün“, zeigt Ingo-Lutz Straßburger auf eine bereits kräftige junge Blumenesche. Mit der Spende möchte der Lions Club seine Verbundenheit zur Hugenottenstadt sichtbar machen. „Wenn der Club sich auch sonst mehr darum kümmert, dem sozialen Klima in Neu-Isenburg positive Impulse zu verleihen, möchten wir diese mit den Patenschaften auch dem Klima, als Gesamtheit aller meteorologischer Vorgänge in unserer Stadt, verleihen“, erklären die Lions-Vertreter. Sie hoffen, dass die Bäume gut gedeihen und ihren Anteil zur Verbesserung des Stadtklimas beitragen.

Etwas abseits zeigt sich jedoch ein anderes Bild: Ein ebenfalls neu gepflanzter Baum zeigt immer noch dürre Äste. „Wir rechnen immer mit einer Ausfallquote von um die zehn Prozent, aber diesmal ist die Quote höher“, erklärt Ernst Willand vom DLB. Das ist im Augenblick zwar kein schönes Bild – doch jetzt eine Ersatzpflanzung vorzunehmen, wäre aus Sicht der Fachleute nicht sinnvoll. „Das machen wir im Herbst“, erklärt Willand. Großes Lob für das Engagement der Bürgerinnen und Bürger kommt vom Ersten Stadtrat. „Die Übernahme einer Baumpatenschaften und Spenden ist ein toller Beleg dafür, wie sich unsere Bewohnerschaft mit ihrer Stadt identifiziert“, findet Schmitt. Beim Ortstermin kommt das Gespräch auch auf das im Internet derzeit viel diskutierte Thema der sogenannten Mäusegerste. Auch in Neu-Isenburg breitet sich diese Pflanzenart derzeit stark aus. „Zuerst waren es vereinzelte Büsche, jetzt sind ganze Wegränder zugewachsen“, so Willand. Sorgen, so kann man nachlesen, bereiten vor allem Hundehaltern die borstenförmigen Spitzen, die Grannen dieses Gewächses: Die nämlich können bei Hunden – aber auch bei umherstreifenden Katzen – unangenehme Nachwirkungen mit sich bringen. „Die dürren Grannen sind wie kleine Korkenzieher, die sich in die Öffnungen der Tiere regelrecht hineinbohren“, so und ähnlich die Bedenken. Weil die Ährenspitzen Widerhaken haben, geht Abschütteln oft nicht. Hundebesitzer berichten von Fällen, wo Hunden unter Narkose die Grannen etwa aus den Ohren operiert werden mussten. Beim DLB, so ist zu erfahren, habe man das Thema auf dem Schirm, entsprechende Grünflächen mit Mäusegerste sollen deshalb bald gemäht werden.
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