NATURSCHUTZBUND Ortsgruppe blickt auf zahlreiche Aktivitäten 2023 zurück Weitere grüne Oasen schaffen

Mit dem städtischen Personalrat hat die Nabu-Ortsgruppe im vergangenen Jahr einen Workshop zum Teambuilding mit dem Vorsitzenden Heinz Kapp veranstaltet. Bild: Postl

Neu-Isenburg – Die Folgen des Klimawandels machen ein umgehendes Handeln notwendig – so die Forderung des Ortsverbandes des Naturschutzbundes (Nabu) um seinen Vorsitzenden Heinz Kapp. „Es müssen Vorsorge-Maßnahmen im Rathaus bereitliegen. Das lassen wir seit Jahren die Entscheidungsträger wissen“, schreibt Kapp in seinem Jahresbericht 2023.

In diesem geht der Vorsitzende auf die zahlreichen Aktivitäten ein. Positiv bewertet er die Satzung, die neue Schottergärten verbietet – auch durch stetiges Nachfordern des Nabu. „Die Beteiligung der Stadt am Programm StadtGrün erfüllt viele unserer Wünsche“, freut sich Kapp.

Ohne eine gut funktionierende Zusammenarbeit mit Behörden, Parteien und Organisationen, insbesondere den Entscheidungsträgern im Rathaus, wäre die Arbeit der Ortsgruppe mit ihren 330 Mitgliedern nicht so erfolgreich. Kapp nennt da vor allem die enge Kooperation mit den beiden städtischen Biologen Dr. Ellen Pflug und Dr. Markus Bucher. Gemeinsam werden naturkundliche Führungen und Veranstaltungen organisiert sowie umweltpolitische Maßnahmen erarbeitet. Einen besonderen Dank richtet Kapp an Sabine Schweikart (AG Umwelt) von den Stadtwerken, die vor allem bei der Planung von Solaranlagen unterstützt. Vom Dienstleistungsbetrieb (DLB) kommt vor allem Hilfe bei der technischen Umsetzung von Amphibienzäunen. Zudem ist der Nabu beim Tag der offenen Tür des DLB mit einem Infostand vertreten.

Auch mit der Gewobau wurde die gute Zusammenarbeit fortgesetzt. „Fünf Blumenwiesenflächen wurden geschaffen, und bei Neupflanzungen wird vermehrt auf einheimische Sträucher geachtet“, nennt Kapp Beispiele. Er wünscht sich aber, dass Rasen der Insekten wegen seltener gemäht werde. Mit Helfern kontrolliert und säubert der Nabu die Nistkästen an Gewobau-Gebäuden. Dies gilt auch für Grünanlagen in der Stadt, etwa den Waldfriedhof. Dort waren die Teilnehmer eines Workshops des städtischen Personalrates mit im Einsatz. Nach einem Vortrag über heimische Vögel und deren Schutz galt es, Nistkästen aus den Bausätzen zusammenzuschrauben. Wegen der positiven Rückmeldungen soll es wieder einen solchen Workshop geben – mit einem anderen Unternehmen. Der Nabu hat vier Baumspenden getätigt – drei in der Nähe des Bahnhofs, eine am Dr.-Eckener-Platz in Zeppelinheim. Trotz allem seien im vergangenen Jahr 75 Bäume verloren gegangen und nur 38 neue gepflanzt worden. Der Ortsverband plädiert für ein Sonderprogramm.

Intensiv kümmert sich der Nabu um die örtlichen Naturschutzgebiete. Dazu gehören der Gehspitzweiher, der Bruch von Gravenbruch, die Eirundwiese und die Fatzenwiese sowie das Gebiet Erlenbachaue. „Leider gibt es immer wieder nicht nachvollziehbares Verhalten von vermeintlichen Besuchern“, verweist Heinz Kapp nicht nur auf die Missachtung von Betretungsverboten, sondern auf „Sonnenanbeter“ und Gelage mit Feuerstellen.

Bestens entwickelt hat sich die vom Nabu angelegte Naturoase an der Ecke Dornhof-/ Hermannstraße. Solche weiteren kleine Oasen im Stadtgebiet wünscht sich nicht nur Kapp. Erfolgreich abschließen konnte der Vorsitzende die Aktion „Naschgärten“ in Grundschulen und Kitas. Dort wurden Kräuter, Sträucher und Bäume mit essbaren Früchten gepflanzt.

Eine besondere Verbindung besteht zur Brüder-Grimm-Schule. Dort hat der Fachbereich Biologie mithilfe von Kapp Erde und Pflanzen für zwölf große Kübel auf den Schulhof organisiert. Die Natur-AG unter der Leitung von Sarah Trepels betreut auch ein Bienenvolk mit Schülern. Mit den anderen Neu-Isenburger Naturschutzverbänden wurden Anträge eingebracht, Stellungnahmen abgegeben, Öffentlichkeitsarbeit organisiert. Am Parking Day, zusammen mit Watt-Club und ADFC, ging es um die Gefahrenstelle Lessingstraße. Zudem wurde gezeigt, wie man den Straßenraum als grünen Seitenarm der Frankfurter Straße nutzten kann.

Auch für 2024 hat der Nabu wieder einiges geplant. Eine Übersicht findet sich unter nabu-neu-isenburg.de.
 lfp