Rolle rückwärts bei Ampelschaltung auf der Mühlheimer „Angepasst“ und für schlecht befunden

Vorne grün, hinten noch rot und fahrende Autos: Die veränderte Ampelschaltung an der Friedrich-Ebert-Schule stellt Kinder und Schülerlotsen vor Herausforderungen.

Offenbach – Eigentlich ist es eine Lokalposse: In den Herbstferien hat die Stadt die Ampelanlage Mühlheimer Straße/Ulmenstraße auf Höhe der Friedrich-Ebert-Schule auf einen sogenannten teilverkehrsabhängigen Betrieb umgerüstet. Dabei wurde die Ampelschaltung „angepasst“ – und soll nun wieder, nach kürzester Betriebszeit, in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt werden.

Kaum hat am vergangenen Montag die Schule wieder begonnen, ist das Entsetzen bei vielen Eltern groß. Denn die neue Ampelschaltung erfolgt zeitversetzt. Konnten die Kinder früher die beiden Fußgängerübergänge zur Schule und von der Schule jeweils in einem Zug queren, wenn direkt bei Grün losgegangen wurde, ist dies nicht mehr möglich. Das Ergebnis ist längeres Warten auf den Verkehrsinseln, wo sich zu Stoßzeiten die Schüler drängen. Gefährliche Szenen spielen sich ab – sind die Kinder es gewohnt, bei Grün zügig loszulaufen und die Straße zu queren, werden sie nun förmlich ausgebremst.

Der Schülerlotsendienst reagiert umgehend und setzt bereits seit Dienstag zwei statt nur einem Lotsen ein: einen für die Querung Mühl-heimer Straße, einen für die Ulmenstraße: „Wir haben es kurzfristig organisiert, um einen sicheren Schulweg zu gewährleisten“, heißt es dort. Doch eine Dauerlösung ist dies freilich nicht – gibt es doch längst nicht genug Helfer, um dauerhaft Doppelschichten zu ermöglichen.

„Bei der geringfügigen Anpassung der Signalsteuerung stand die Querung hin zur Schule im Fokus“, sagt Stadtsprecher Fabian El Cheikh. Auch aktuell könne die Mühlheimer Straße von Süden nach Norden, also zur Friedrich-Ebert-Schule hin, in einem Zuge gequert werden. Aufgrund der „Anpassungen“ sei es den Schülerlotsen jedoch nicht mehr möglich, auch wieder zurückzugelangen. „Bei der Abnahme wurde diese nachteilige Schaltung bemerkt und es wurde zügig nach einer Lösung gesucht“, so El Cheikh.

Aus Kreisen der Elternschaft ist indes zu vernehmen, dass die Stadt erst infolge der Beschwerden jemanden geschickt habe, der sich die Situation angeschaut habe. „Zum Glück haben sie gemerkt, dass die neue Schaltung nicht gut ist und versprochen, sie aus Gründen der Verkehrssicherheit wieder rückgängig zu machen.“

Die Schaltung werde aktuell „mit höchster Priorität angepasst, damit die Querung über die Mühlheimer Straße baldmöglichst wieder in beide Richtungen in einem Zug möglich ist“, heißt es aus der Stadt. Bis dahin weist sie auf die Möglichkeit hin, vorerst alternativ die Fußgängerquerung am Neuen Friedhof zirka 90 Meter östlich der Ulmenstraße zu nutzen. „Diese Querung wird zeitgleich freigegeben und die Schulkinder müssen ausschließlich die Mühlheimer Straße queren und nicht noch zusätzlich die Ulmenstraße“, heißt es.

Von Veronika Schade